1945 Januar

Aktualisiert am 15.09.2021

 

 

 

 

.

1. Die neue Baureihe D "Koryu" japanischer Klein-U-Boote 

.

Januar 1945
Allgemeine Lage / Deutschland

Bereits am 31. Juli 1944 hat die Seekriegsleitung die Abgabe allen verfügbaren Personals an das Heer befohlen. (KTB Skl 31.7.1944). Das sich im Frühjahr 1945 ergebende Missverhältnis von verfügbarem Personal zu den noch einsatzfähigen schwimmenden Verbänden läßt diese Anordnung als sinnvoll erscheinen. In den nächsten Monaten und insbesondere ab Januar 1945 wird immer wieder Personal ans Heer überstellt oder Marinetruppen nehmen als eigenständige Einheiten (Marineinfanteriedivisionen) an der Landesverteidigung teil. Allerdings gibt es weder genügend Handwaffen noch schweres Material, geschweige denn Zeit für eine ausreichende Heereskampfausbildung.

1.1.1945
Zentralpazifik
US Task Group TG.94.5.10 mit Geleitzerstörer Seid, Landungsschiff LST 225 und drei LSI’s landet eine Kompanie amerikan. Soldaten auf Fair Island (Ulithi) um festzustellen, ob die Insel von den Japanern als Stützpunkt für Kleinkampfverbände genutzt wird.

1.– 8.1.1945
Nordmeer

Konvoi-Operation JW.63/ RA.63. Am 30.12. ist Konvoi JW.63 von Loch Ewe mit 38 Schiffen ausgelaufen. Deckung durch Geleitträger Vindex (VAdm. Dalrymple-Hamilton), Kreuzer Diadem und Zerstörer Zambesi, Myngs, Zebra, Algonquin (RCN), Sioux (RCN), Savage, Serapis, Scourge, Scorpion, Stord (RNoN) der Home Fleet, Sicherung durch die Zerstörer Keppel, Westcott, Walker, die Sloops Cygnet, Lapwing, Lark, die Korvetten Alnwick Castle, Allington Castle und Bamborough Castle von der 8th und 20th Escort Group. Am 7.1. wird die Sicherung durch das sowjet. Führerschiff Baku, die Zerstörer Grozny, Razumny, Razyarenny, Zhivuchi, Derzki, Doblestny, Dostojny und 6 BO-U-Jäger verstärkt. In der Bären-Insel-Enge sind die dt. U-Boote der Gruppe »Stier« U 286, U 956 und U 995, nördlich von Kola U 293, U 310 und U 636 aufgestellt. Am 8.1. treffen die Schiffe des Konvois unbemerkt im Kolafjord ein. 6 Transporter und 2 Tanker des Geleitzuges werden von der Halbinsel Kola weiter nach Molotovsk gebracht.

1.– 10.1.1945
Kanal
Erster Einsatz von dt. Zwei-Mann-U-Booten des Typs »Seehund«. Am 1.1. laufen 17 Boote aus, nur zwei kehren zurück: jeweils ein Boot wird vom Zerstörer Cowdray und der Fregatte Ekins versenkt, das brit. Vorpostenboot Hayburn Wyke (324 BRT), einziger Verlust auf alliierter Seite, wird von U 5304 (Oblt.z.S. Paulsen / Lt.Ing. Huth) versenkt. Am 3.1. scheitert ein Vorstoß von 8 »Seehunden« wegen des schlechten Wetters. Am 6.1. müssen 2 »Seehunde« wegen Maschinenproblemen umkehren. Am 10.1. laufen 5 »Seehunde« zu einem Vorstoß gegen Margate und die Küste Kents, bleiben aber erfolglos; ein Angriff von 12 »Molchs« wird wegen des schlechten Wetters abgesagt.

1.– 25.1.1945
Zentral- und Südwestpazifik
Operationen der 3. US-Flotte (Adm. Halsey) zur Ablenkung von der Landung auf Luzon (siehe: 9.- 17.1.). Bereits am 30.12. ist dazu die Task Force 38 (VAdm. McCain) von Ulithi ausgelaufen: TG.38.1 (RAdm Radford) gegen Nord-Formosa mit den Trägern Yorktown, Wasp, Cowpens und Monterey, gesichert von den Schlachtschiffen Massachusetts, Alabama und den Kreuzern San Francisco, Baltimore, New Orleans, San Diego und 18 Zerstörern (Desron 61) De Haven, Mansfield, Lyman K. Swenson, Collett, Maddox, Blue, Brush, Taussig, Samuel N. Moore, (Desron 53) Cushing, Colahan, Benham, Yarnall, Stockham, Wedderburn, Twining, Uhlmann. TG.38.2 (RAdm Bogan) gegen Formosa und die Pescadoren mit den Trägern Lexington, Hancock, Hornet and Cabot, gesichert von den Schlachtschiffen New Jersey, Wisconsin, Iowa, den Kreuzern Pasadena, Astoria, Vincennes, Miami, San Juan und 20 Zerstörern (Desron 52) Owen, Miller, The Sullivans, Stephen Potter, Tingey, Hickox, Hunt, Lewis Hancock, Marshall, (Desron 62) Adult, English, Charles S. Sperry, Waldron, Haynsworth, John W. Weeks, Hank, (Desdiv 102) Capps, David W. Taylor, Evans, John D. Henley. TG.38.3 TG.38.3 (RAdm.Sherman) gegen Zentral-Formosa, Okinawa und Sakishima Gunto mit den Trägern Essex, Ticonderoga, Langley and San Jacinto, gesichert von den Schlachtschiffen Washington, North Carolina, South Dakota, den Kreuzern Mobile, Biloxi, Santa Fé, Oakland and 18 Zerstörern (Desron 50) Clarence K. Bronson, Cotten, Dortch, Gatling, Healy, Cogswell, Caperton, Ingersoll, Knapp, (Desron 55) Porterfield, Callaghan, Cassin Young, Preston, Laws, Longshaw, Prichett, Halsey_Powell. Nacht-Kampfgruppe TG.38.5 (RAdm. Gardner) mit den Trägern Enterprise, Independence und 6 Zerstörern (Desron 47) McCord, Trathen, Hazelwood, Haggard, Franks, Buchanan. Operiert tagsüber gemeinsam mit TG.38.2. Versorgungsgruppe ist die TG.30.8 (Capt. Acuff).

Nach Beölung am 2.1. beginnen am 3./4.1 Angriffe auf die japan. Schiffahrt, dabei werden der Minensucher W-41, 3 Hilfs-U-Jäger und 8 Dampfer versenkt, die Fregatte Ikuna und weitere Schiffe werden beschädigt. Der Einsatz wird durch eine Schlechtwetterfront stark behindert, teilweise abgebrochen, etwa 100 japan. Flugzeuge bei 22 US Verlusten vernichtet. Nach Beölung am 5.1. werden am 6./ 7.1. zur Vorbereitung der Lingayen-Landung und zur Sicherung der Luftherrschaft über Luzon 757 Einsätze der Trägerflugzeuge gegen Kamikaze-Flugplätze geführt. Bei 28 US Verlusten werden etwa 75-80 japan. Flugzeuge zerstört. Nach Beölung am 8.1. beginnen am 9.1. Angriffe gegen den japan. Schiffsverkehr vor und Flugplätze auf Formosa, den Ryukyu-und Pescadores-Inseln. 717 Einsätze. Bei 10 US Verlusten werden Zerstörer Hamakaze, Korvette Kaibokan 3, U-Jäger Ch 61 und 6 Tanker bzw. Frachter versenkt, Fregatte Yashiro, Geleitzerstörer Miyake, Korvetten Kaibokan 9, Kaibokan 13, Kaibokan 60, Minensucher W-102, 2 U-Jäger und 3 Handelsschiffe werden beschädigt. Gleichzeitig greifen B-29 Bomber von China aus Formosa an (vgl. Verlustliste japan. Handelsschiffe)

Am 10.1. dringt die Task Force 38 in die Südchina-See ein, beölt bis zum 11.1. aus der schnellen Versorger-Gruppe TG.30.8 (Capt. Acuff) mit den Tankern Manatee, Monongahela, Patuxent, Neosho, Chikaskia, Niobrara, Pamanset, Caliente, den Geleitträgern Nehenta Bay, Rudyerd Bay, Cape Esperance, Altamaha und den Zerstörern Dale, Welles, Thatcher, Dyson, Hobby, Farragut, MacDonough, Thorn, Weaver. Am 12.1. Nachtstart von Task Group 38.5, früh morgens Angriffe aller Task Groups gegen die Küste und Häfen Indochinas, Schwerpunkt Task Group 38.2 gegen Camranh-Bay, wo schwere jap. Schiffe vermutet werden. Vorstoß gegen die Küste mit New Jersey, Wisconsin, Baltimore, Boston, Pasadena, Astoria, Wilkes-Barre und Zerstörern ohne Erfolg. Bei 1465 Einsätzen mit 23 Verlusten werden aus japan. Konvois 29 Handelsschiffe mit 116.000 BRT, der als Konvoi-Flaggschiff fahrende Schulkreuzer Kashii, die Fregatte Chiburi, die Korvetten Kaibokan 23, Kaibokan 51, Kaibokan 17, Kaibokan 19, Kaibokan 35, Kaibokan 43 und die U-Jäger Ch-31, Ch-43, das Patrouillenboot P-103 (ex-US Minensucher Finch), der Minensucher W-101 (ex-brit. Taitam) sowie 1 Landungsschiff versenkt, ferner weitere Fregatten, Korvetten, Minensucher, Landungsschiffe und U-Jäger beschädigt. In der Camranh-Bay wird der franz. Kreuzer Lamotte-Picquet vernichtet.

Nach erneuten, von starken Monsun-Winden behinderten Beölungen am 13./ 14.1. fliegen die Trägergruppen am 15.1. Jägervorstöße und Angriffe gegen Süd-Formosa, die Pescadoren und die chines. Provinz Fukien. Die japan. Zerstörer Hatakaze und Tsuga, das Landungsschiff T-14, Reparaturschiff Horei Maru (ex brit Poolster), Tanker Mirii Maru und der Transporter Enoshima Maru werden versenkt, 12 US Flugzeuge gehen verloren. Am 16.1. werden Ziele an der südchines. Küste zwischen Hongkong und Hainan angegriffen, unter 27 US Verlusten werden 8 Schiffe versenkt, 5 Geleitfahrzeuge beschädigt. Weiterhin starke Behinderung der Verbände durch schlechtes Wetter. Die am 17.1. begonnene Beölung westlich Luzon muss wegen des hohen Seeganges am 18.1. unterbrochen werden, nach Abschluss beginnt am 19.1. auf Befehl CinC Pazifik der Rückmarsch durch die Luzon-Straße.

.

2. Ticonderoga vor Formosa von Kamikaze-Flieger getroffen

.

Am 21.1. neuer Angriff gegen Formosa. In 1164 Einsätzen werden 104 japan. Flugzeuge vernichtet und 10 Handelsschiffe versenkt, die Zerstörer Harukaze, Kashi, Sugi und 2 Landungsschiffe beschädigt. Japan. Luftangriffe: 1 einzelner Bomber erzielt einen Treffer auf der Langley, 1 einzelner Kamikaze-Jäger trifft die Ticonderoga. Ein Angriff von 7 Kamikazes und 6 Jägern von Süden her wird durch den Jagdschutz der Cowpens abgefangen. Bei einem 2. Angriff von 8 Kamikazes (»Niitaka«-Gruppe) der 1. Luftflotte und 5 Jägern von Norden jeweils 1 Treffer auf Ticonderoga und Zerstörer Maddox. Ein zurückkehrender US-Bomber verliert eine Bombe bei der Landung auf der Hancock, die durch die Detonation beschädigt wird. Insgesamt 205 Tote und 351 Verwundete auf den US-Schiffen, der Träger Ticonderoga wird mit 2 Kreuzern und 3 Zerstörern entlassen. Am 22.1. werden noch einmal 682 Einsätze der Trägerflugzeuge gegen die Ryukyu-Inseln mit Schwerpunkt Okinawa geflogen. Nach Beölung am 23.1. Rückmarsch nach Ulithi, dort trifft die Task Force 38 am 25.1. ein.

Insgesamt werden bei der Unternehmung rund 300.000 BRT versenkt (vgl. Verlustliste japan. Handelsschiffe), 615 japan. Flugzeuge vernichtet. Die US-Verluste betragen 201 Flugzeuge mit 167 Piloten.

1.– 31.1.1945
Pazifik
Fortsetzung der Angriffe amerik. U-Boote mit Unterstützung von »Ultra«, dabei operieren sie wieder teilweise in »Wolfsrudeln«.

Nördlich Bonin versenkt Kingfish (LtCdr. Harper) am 3.1. die Frachter Yaei M. (1941 BRT), Shibazono M. (1831 BRT) und Shoto M. (572 BRT). Swordfish (Cdr Montross) fällt am 5.1. vor Torishima (Bonin) Wasserbomben der Korvette Kaibokan 4 zum Opfer oder sinkt am 9.1. bei Okinawa auf einer Minensperre des Minenlegers Takashima. Westlich von Iwo Jima operiert ein »Wolfsrudel« mit Queenfish (Cdr. Loughlin, Gruppenbefehlshaber), Picuda (LtCdr. Shepard) und Barb (Cdr. Fluckey). Picuda torpediert am 7.1. den Tanker Munakata M. (10.045 BRT), die Gruppe versenkt am 8.1. aus dem Konvoi MOTA.30 den Tanker Hikoshima M. (2854 BRT) sowie die Frachter Tatsuyo M. (6892 BRT) und Anyo M. (9256 BRT), wahrscheinlich wird am selben Tag von Barb auch die Rashin M. (5455 BRT) beschädigt, Queenfish versenkt am 8.1. den Tanker Manyu M. (6516 BRT) und den Frachter Meiho M. (2857 BRT). Südwestl. von Korea versenkt Balao (LtCdr. DeAarellano) am 8.1. den Frachter Daigo M. (5244 BRT). Vor den Ryukyu Inseln versenkt Puffer (LtCdr. Dwyer) am 10.1. die Korvette Kaibokan 41 und beschädigt Kaibokan 30. Tautog (Cdr. Baskett) versenkt am 17.1. den Schnelltransporter T-15, am 20.1. das Hilfsschiff Shuri M. (1857 BRT), am 21.1. beschädigt es den Tanker Zuiun M. (10.000 BRT) schwer. Beim Einzelangriff auf einen Konvoi versenkt Barb am 23.1. den Frachter Taikyo M. (5244 BRT). Nördlich Bonin versenkt die Sennet (LtCdr. Porter) am 23.1. das Wachboot Kainan M. No.7. Am 23.1. feuert Queenfish mehrere Torpedos in den Hafen von Namquan, dabei werden möglicherweise mehrere Schiffe beschädigt. Silversides (LtCdr. Nichols) versenkt am 25.1. den Frachter Malay M. (4556 BRT). Spadefish (LtCdr. Underwood) versenkt am 28.1. aus dem Konvoi HI.91 den Transporter Sanuki M. (7158 BRT) und die Fregatte Kume. Westl. von Iwo Jima greift Picuda zusammen mit Barb einen Konvoi an und versenkt am 29.1. den Frachter Clyde M. (5497 BRT). Südlich von Honshu versenkt Threadfin (LtCdr. Foote) am 30.1. den Frachter Issei M. (1864 BRT) und ein Wachboot.

Vor Formosa torpediert Aspro (LtCdr. Stevenson) am 2.1. das Landungsschiff Shinshu M. (8170 BRT), das anschließend von Flugzeugen versenkt wird. Vor Hainan versenkt Sea Robin (LtCdr. Stimson) am 6.1. den Tanker Tarakan M. (5135 BRT). Im Gelben Meer und vor Shanghai versenkt Spot (Cdr. Post) etliche Fischdampfer, am 19.1. den Küstenfrachter Usa M. (184 BRT) und am 20.1. den Trawler Tokiwa M. (1203 BRT), Atule (LtCdr. Maurer) am 24.1. den Frachter Taiman M. No.1 (6888 BRT). Auf dem Rückmarsch von einer erfolglosen Feindfahrt versenkt Guardfish (LtCdr. Hammond) am 24.1. in der Phillipinensee versehentlich das US Bergungsschiff Extractor. Sechs Mann der Besatzung gehen mit unter, der Rest wird von Guardfish aufgenommen und nach Guam gebracht. Südlich von Hong Kong operiert Blackfish und torpediert mehrere Küstensegler. Im Ost- und Südchinesischen Meer operieren Archerfish, Bang, Blackfish, Finback, Jallao, Pilotfish, Rasher, Shad und Sunfish ohne Erfolg. In der Straße von Luzon bleiben Peto, Plaice, Scabbadfish und Thresher erfolglos. Für die Phillippino-Truppen unternimmt Stingray (LtCdr Stoner) die Versorgung bei Tawi Tawi. Nautilus (LtCdr Michael) und Tuna (Cdr Steffanides) bringen Nachschub.

In der Java-See versenkt Becuna (LtCdr. Sturr) am 2.1. zwei kleinere Fahrzeuge, und Cavalla (LtCdr. Kossler) versenkt am 5.1. die Hilfs-Netzleger Kanko M. (909 BRT) und Shunsen M. (971 BRT). Vor Penang versenkt Besugo (LtCdr. Wogan) am 6.1. den Tanker Nichiei M. (10.020 BRT) und am 2.2. die Korvette Kaibokan 144. Vor der Küste Malayas versenkt Cobia (LtCdr. Becker) am 14.1. den Minenleger Yurishima. Im selben Operationsgebiet torpediert Blackfin (Cdr. Kitch) zusammen mit Besugo am 24.1. den Tanker Sarawak M. (5135 BRT) und versenkt den Zerstörer Shigure. Vor Bali versenkt Bergall (LtCdr. Hyde) am 27.1. den Hilfsminensucher Wa-102, und beschädigt am 30.1. den Munitionstransporter Arasaki (920 BRT). Vor der Küste Indochinas versenkt Boarfish (Cdr. Gross) am 31.1. den Tanker Enki M. (6968 BRT) und den Frachter Daietsu M. (6890 BRT, zusammen mit Flugzeugen). Vor der Kuste von Annam beschädigt Pargo (LtCdr. Bell) am 30.1. die Fregatte Manju . Im Gebiet des Malaya-Archipel bleibt Flounder ohne Erfolg. Blower, Brill und Lagarto werden von Pearl Harbor nach Fremantle verlegt.

1.– 31.1.1945
Indischer Ozean
Britische U-Boot-Operationen in der Malakka-Straße und im westlichen Malaya-Gebiet.
Am 1.1. versenkt HMS Statesman nordöstlich von Sumatra vier kleinere Fahrzeuge und beschädigt zwei weitere. Thorough versenkt am gleichen Tag vor der Westküste Siams eine Dschunke. Am 3.1. beschädigt Shakespeare in der Nankauri Straße (Andaman Inseln) den Minensucher W-1 durch Geschützfeuer. Das Unterseeboot wird selber durch Artillerie und Luftangriff schwer beschädigt. Es kehrt zwar noch an seinen Stützpunkt zurück, wird dort aber zum konstruktiven Totalverlust erklärt und 1946 in England abgewrackt. HMS Rorqual legt zwei Minensperren vor der Insel Salang (West-Siam). Am gleichen Tag legt auch das niederl. U-Boot O-19 (LtCdr. van Kernebeck) eine Minensperre westlich von Java, am 9.1. versenkt es in der Bantam Bucht das Hilfskanonenboot Shinko M. No.1 (935 BRT). Das brit. Strongbow versenkt am 10.1. eine Dschunke. Am 13.1. wird es in der Straße vom Malakka von einer japan. U-Jagdgruppe entdeckt und mit Wasserbomben so schwer beschädigt, dass es die Patrouille abbrechen und nach Triconmalee zurückkehren muss. Bei der Kampfgruppe handelte es sich wahrscheinlich um den Minenleger Hatsutaka, U-Jäger Ch-9, Hilfs-U-Jäger Cha-41 und ein weiteres Schiff. HMS Porpoise (LtCdr. Turner) legt am 9.1. eine Minensperre vor Penang, auf dieser sinken am 15.1. der Hilfsminensucher Kyo Maru No.1 (340 BRT) und am 18.5. der Hilfs-U-Jäger Cha-57, und geht zwischen dem 16.-19.1. verloren, wahrscheinlich nördl. von Sumatra durch ein japan. Armee-Flugzeug. Stygian versenkt am 16.1. drei Dschunken südlich der Malakka-Straße, am 17.1. einen kleinen Tanker und eine Dschunke, am 22.1. wiederum drei Dschunken. Shalimar beschädigt am 17.1. südlich der Malakka-Straße vier Landungsfahrzeuge, am 18.1. versenkt es vier Dschunken, am 20.1. beschädigt es zwei Routendampfer, am 27.1. versenkt es ein Küstenfahrzeug, am 31.1. beschädigt es einen Routendampfer. Rorqual legt am 17.1. und 23.1. zwei Minensperren vor den Andaman-Inseln. Supreme beschädigt am 19.1. vor den Andaman-Inseln den Hilfsnetzleger Agata M. (302 BRT) sowie den U-Jäger Ch-63 und vom 20.-22.1 zwei Küstenschiffe. Spirit (Lt. Langridge) versenkt am 22.1. in der Javasee ein kleines Fahrzeug und einen Routendampfer, Thrasher versenkt vom 22.-28.1. vor der Westküste Burmas insgesamt elf Dschunken. Subtle versenkt auf einer Feindfahrt vom 22.1.-11.2. vier Dschunken. Tantalus (LtCdr. Mackenzie) versenkt am 30.1. einen Routendampfer und am 31.1. einen Logger.

.
.

3. Wichtige Bodenschätze im Malaya-Archipel

2.– 4.1.1945
Indischer Ozean
Operation »Lightning«: Am 2.1. läuft von Chittagong die Task Force 64 (RAdm. Martin) mit den austral. Zerstörern Napier und Nepal, der brit Sloop Shoreham, 2 LCIs und mehreren Wachbooten aus und landet mit 3 Transportern etwa 1000 Mann der brit. 3. Commando Brigade (BrigKdr. Hardy) an der Nordwest-Spitze der Akyab Halbinsel. Nachdem die indischen Sloops Narbada und Jumna sowie ML 387 und ML 829 zur Unterstützung beordert sind, wird die indische 74. Brigade vom Festland herangebracht. Da die Japaner Akyab aber bereits evakuiert haben, braucht die Task Force 61 (RAdm. Read) mit den Kreuzern Newcastle, Nigeria, Phoebe (Jägerleitschiff) und den Zerstörern Pathfinder, Raider und Rapid nicht einzugreifen.

Operation »Lentil«: Am 4.1. führt Task Force 63 (RAdm. Vian, 1. Träger-Geschwader) mit den Trägern Indomitable, Victorious, Indefatigable, den Kreuzern Suffolk, Ceylon, Argonaut, Black Prince sowie den Zerstörer Kempenfelt, Whelp, Wager, Grenville, Urania, Undaunted, Undine und Ursa einen Raid gegen die Ölraffinerien von Pangkalan-Brandan (NO-Sumatra) durch. Zum Einsatz kommen Avenger-Bomber und zu deren Sicherung Hellcat- und Corsair-Jäger. 1 Flugzeug geht verloren.

2.– 8.1.1945
Südwestpazifik
Anmarsch der US-Landungsflotten vom Leyte-Golf durch die Surigao-Straße, die Sulu-See, die Mindoro-Straße in den Golf von Lingayen. Am 2.1. läuft die Kampfgruppe TG.77.6 (Minensuch- und Vermessungsgruppe) mit 68 Minensuchern aus, gesichert von den US-Zerstörern (Desdiv 48) Bush, Halford, Stanly, Stembel, der austral. Sloop Warrego und der austral. Fregatte Gascoyne. Am 3.1. folgen zur Feuerunterstützung die Kampfgruppe TG.77.2 (VAdm. Oldendorf) – Unit 1 (San Fabian; RAdm. Weyler) mit den Schlachtschiffen Mississippi, West Virginia, New Mexico, den austral. Kreuzern Australia, Shropshire und dem US-Kreuzer Minneapolis und den US-Zerstörern (Desron 60) Allen M. Sumner, Lowry, Laffey, O'Brien, Barton, Moale, Ingraham, Walke; Unit 2 (Lingayen; VAdm. Oldendorf) mit den Schlachtschiffen California, Pennsylvania, Colorado, den Kreuzern Louisville, Portland, Columbia und den US-Zerstörern (Desron 56) Leutze, Heywood L. Edwards, Kimberly, Newcomb, Richard P. Leary, William D. Porter, Bennion, Bryant, Izard, und den austral. Arunta und Warramunga ) – , außerdem die Kampfgruppe TG.77.4 (RAdm. Durgin) – Unit 1 (Lingayen; RAdm. Durgin) mit den Geleitträgern Makin Island, Lunga Point, Bismarck Sea, Salamaua, Hogatt Bay, den Zerstörern (Desron 6) Maury, Gridley, Bagley, Helm, Ralph Talbot, Patterson, McCall und den Geleitzerstörern Edmonds und Howard D. Clark; Unit 2 (San Fabian; RAdm. Stump) mit den Geleitträgern Natoma Bay, Manila Bay, Wake Island, Steamer Bay, Savo Island, Ommaney Bay, den Zerstörern (Desron 51) Hall, Halligan, Bell, Burns, Paul Hamilton, Twiggs und Abbot – und eine Hunter/Killer-Group (Capt. Cronin) mit dem Geleitträger Tulagi und den Geleitzerstörern Stafford, William Seiverling, Ulvert M. Moore, Kendall C. Campbell und Goss. Schließlich folgt eine Gruppe mit Kampfschwimmern (UDT = Underwater Demolition Teams) auf 10 Schnelltransportern (APD).

.

4. Geleitträger USS Tulagi (CVE 72)

.

Am 2.1. Angriffe von A-20 und P-38 der USAAF auf japan. Schiffsziele bei San Fernando (Luzon). Dabei werden die Korvette Kaibokan 138 und 6 Frachter versenkt. Am 4.1. läuft von Leyte die San Fabian Attack Force, Task Force 78 (VAdm. Barbey) mit dem I. Korps (MajGen. Swift), Führungsschiff Blue Ridge, aus. Task Group 78.1 (VAdm. Barbey) mit der 43. Inf.-Div. (MajGen. Wing) auf 8 APA, 2 AP, 3 AK, 3 LSD, 21 LST, 10 LSM, 13 LCI, 6 LCT und 19 Support LCIs, Sicherung Zerstörer (Desron 23) Charles Ausburne, Drayton, Shaw, Russell, Jenkins, La Valette, Converse, Foote, Braine und die DEs Charles J. Kimmel und Thomas F. Nickel. –Task Group 78.2 (RAdm. Fechteler) mit der 6. Inf.-Div. (MajGen. Patrick) auf 8 APA, 3 AP, 1 AKA, 3 AK, 2 LSD, 1 LSV und 30 LST, 10 LSM, 3 LCI, 6 LCT, 9 Support LCI. Sicherung: Zerstörer (Desron 2) Morris, Lang, Stack, Sterett, Mustin, Dashiell, Wilson, DEs Day, Hodges, Peiffer, Tinsman. Luftsicherung: Geleitträger Kadashan Bay, Marcus Island, Zerstörer Charette, Conner. Am 5.1. läuft von Leyte die Lingayen Attack Force, Task Force 79 (VAdm. Wilkinson), mit dem XIV. Korps (MajGen. Griswold), Führungsschiff Mount Olympus, aus. Task Group 79.1 (RAdm. Kiland) mit der 37. Inf. Div. (MajGen. Beightler) auf 9 APA und 3 austral. LSI, 1 AP, 3 AK, 1 LSD, 1 LSV und 19 LST, 18 LSM, 6 LCT und 22 Support LCIs, Sicherung Zerstörer (Desron 22) Waller, Saufley, Philip, Renshaw, Cony, Robinson, DEs Abercrombie, Le Ray Wilson, Gilligan. - Task Group 79.2 (RAdm. Royal) mit 40. Inf. Div. (MajGen. Brush) mit 10 APA, 2 AP, 3 AKA, 3 LSD, 1 LSV und 19 LST, 31 LSM, 6 LCT und 21 Support LCIs, Sicherung: Zerstörer (Desdiv 48, 44) Bush, Halford, Conway, Eaton, Sigourney, Stembel, DEs Walter C. Wann, Richard W. Suesens, Oberrender, ferner Zerstörer (Desron 49) Picking, Isherwood, Luce, Sproston, Wickes, Young, Charles I. Badger. Luftsicherung (RAdm. Ofstie) mit Geleitträgern Kitkun Bay, Shamrock Bay, und den DEs John C. Butler, O'Flaherty.

Ab 3.1. werden die US Bewegungen durch jap. Küstenwachstationen und Luftaufklärung z.T. erfasst und dagegen die in Cebu stationierten Zweimann-U-Boote und Kamikaze-Flieger der 1. Luftflotte (VAdm. Onishi) angesetzt. Klein-U-Boot Ha-84 verfehlt 3 Schiffe; Kamikazes beschädigen den Tanker Cowanesque. Am 4.1. wird der Geleitträger Ommaney Bay westlich Panay durch Kamikaze-Flieger von Sarangani so schwer getroffen, daß er durch Fangschuss des Zerstörers Burns versenkt werden muss. Weitere Kamikazes verfehlen nur knapp den Geleitträger Lunga Point und treffen den Frachter Lewis L. Dyche, der dabei den Tanker Pecos und den Minenleger Monadnock losreißt und beschädigt. Catalinas der VP-111 versenken das Klein-U-Boot Ha-71 südwestlich von Chichi Jima.

.
.

5. Klein-U-Boot Ha-69 beim Ablaufen von einem Schnelltransporter

Am 5.1. greifen Klein-U-Boote Ha-69, Ha-81, Ha-82 in der Sulu-See die Task Force 78 vergeblich an und verfehlen von der Flaggschiff-Gruppe - Task Group 77.1 mit Führungsschiff Wasatch (Chef 7. Flotte, Adm. Kinkaid, OB 6. Armee LtGen. Krueger), Kreuzer Boise (OB Südwestpazifik, Gen. MacArthur), Zerstörer Smith, Frazier, Coghlan, Edwards - und der Nahdeckungsgruppe (RAdm. Berkey) mit den Kreuzern Phoenix, Montpelier, Denver und den Zerstörern (Desron 21) Nicholas, Fletcher, Radford, O'Bannon, Taylor, Hopewell - die Boise knapp, Ha-82 wird durch Taylor versenkt. Vor Manila treffen die Bennion, Warrego und Gascoyne von der Minensuchgruppe auf die aus der Manila-Bucht ausgelaufenen jap. Geleitzerstörer Momi und Hinoki, letztere entkommt, Momi wird durch Bennion beschädigt und durch Flugzeuge versenkt. Ebenfalls am 5.1. starten von Mabalacat (Luzon) 3 Gruppen von 16, 4 und 15 Kamikazes gegen die Task Force 77. Die Kreuzer Louisville, Australia, der Geleitträger Manila Bay, der DE Stafford, der Seeflugzeug-Tender Orca, der Schlepper Apache und LCI(G)-70 werden durch Treffer, der Geleitträger Savo Island, die Zerstörer Arunta und Helm durch Nahtreffer beschädigt: 54 Tote, 168 Verletzte. Am 6.1. starten von verschiedenen Plätzen insgesamt 29 Kamikaze-Flugzeuge mit 15 Begleitjägern und greifen die zur Beschießung des Landungsraumes in den Lingayen-Golf eindringende Task Group 77.2 an. Der Minensuch-Zerstörer Long wird versenkt, durch Treffer werden die Schlachtschiffe New Mexico (Capt. Fleming †, Beobachter brit. LtGen. Lumsden †) und California, die Kreuzer Australia, Columbia, Louisville (RAdm. Chandler †), die Zerstörer Walke, Allen M. Sumner, O'Brien, der Schnelltransporter Brooks (wird nicht mehr repariert) und der Minensuch-Zerstörer Southard, durch Nahtreffer der Kreuzer Minneapolis sowie die Zerstörer Richard P. Leary, Newcomb und Barton beschädigt: 156 Tote, 452 Verletzte. Die US-Geleitträger fliegen 126 Einsätze zum Jagdschutz. In der Nacht zum 7.1. greifen einzelne jap. Torpedoflugzeuge an und versenken den Minensucher Hovey: 22 Tote, 24 Verletzte. Am 7.1. tags greifen einzelne Bomber an, treffen den Minensucher Palmer (28 Tote, 38 Verletzte) und verfehlen in der Mindoro-Straße knapp die Boise. Von den 7 gestarteten Kamikazes werden das LST 912 und der Transporter Callaway beschädigt: 33 Tote, 22 Verletzte. In der Nacht zum 8.1. versenken die Zerstörer Charles Ausburne, Braine, Shaw, Russell im letzten Überwasser-Gefecht des Pazifischen Krieges den neuerlich ausgelaufenen japan. Geleitzerstörer Hinoki. Am 8.1. tags greifen mehrere Kamikazes vom Clark-Field die 7. US Flotte vor dem Lingayen-Golf an, dabei werden die Geleitträger Kadashan Bay, Kitkun Bay und der Kreuzer Australia beschädigt: 17 Tote, 36 Verletzte.

3.1.1945
Norwegen
Die dt. Zerstörer Z 31 und Z 33 werfen vor Hammerfest eine Minensperre.

3.– 5.1.1945
Nordmeer
Der sowjet. Konvoi BK-41 läuft mit 14 alliierten Handelsschiffen von Arkhangelsk nach Murmansk, zunächst unter Geleitschutz der Zerstörer Uritski, Dostojny, Deyatelny und Derzki. Im Gebiet vor Iokanga wird die Sicherung durch den Zerstörer Razyarenny, den Minensucher T-113, und die U-Jäger BO-151 und BO-222 verstärkt. Am 4.1. wird der Geleitschutz nochmals verstärkt durch das Führungsschiff Baku, die Zerstörer Razumny, Zhivuchi und Doblestny, den Minensucher T-112 und 4 weitere BO-U-Jäger. Am 5.1. erreicht der Konvoi die Halbinsel Kola.

4./5.1.1945
Luftkrieg Frankreich
Die Gruppen No. 1, 5 und 8 des RAF Bomber Command greifen mit 354 Flugzeugen die von Deutschen besetzte Festung Royan an. 700 franz. Zivilisten und 40 dt. Soldaten werden getötet.

4.– 16.1.1945
Mittelmeer / Adria
Am Abend des 4.1. geht die 1. Gruppe der 3. S-Flottille (Oblt.z.S. Milbradt) mit S 33, S 60, S 58 und S 61 von Pola aus zu einem Vorstoß gegen die Insel Molat in See. In der Bregulie Bucht versenkt S 33 das britische Hafenschutzboot HDML 1163. Danach stoßen die Boote gegen Porto Nuccina vor. S 61 schießt erfolglos 2 Torpedos in den Hafen.

Derselbe Schnellbootsverband setzt in der Nacht des 9./10.1. zehn Mann des MEK 71 mit Faltbooten zu einem Kommandounternehmen an der ital. Ostküste bei Ancona vor der Mündung des Tenna ab, die zwei Straßen- und eine Eisenbahnbrücke über den Fluß in die Luft sprengen.

In derselben Nacht geht die 3. Gruppe der 3. S-Flottille (Oblt.z.S. Bollenhagen) mit S 628, S 621, S 623, S 628 und S 630 von Grado aus in See und bringt acht Mann des MEK 71 zu einem Kommando-Unternehmen (»Gustav«) an die dalmatinische Küste. Am Abend des 10.1. soll die 1. Gruppe der 3. S-Flottille den Kommandotrupp wieder aufnehmen, doch wegen eines taktischen Fehlers stranden S 60, S 33 und S 58 bei der Insel Unije auf Felsen. Nur S 30 (Oblt.z.S. Kelm) vermeidet die Havarie. In den folgenden Tagen wird alles versucht, um die drei Schnellboote flott zu bekommen. Am Morgen des 16.1. erscheint eine Gruppe brit. MGB und MTB und nimmt die Havaristen unter Feuer. S 33 wird durch Torpedo- und Artillerietreffer zerstört, die beiden anderen Boote schwer beschädigt und anschließend selbstgesprengt.

4.– 27.1.1945
Britische Küstengewässer
Im Gebiet beiderseits des Pentland-Firth (Orkneys) operieren die dt. U-Boote U 278 und U 313 gegen brit. Trägergruppen, kommen aber nur ohne Erfolg auf Dampfer und Bewacher zum Schuß.

Im Nordkanal verfehlt U 1009 einen Bewacher und einen Zerstörer. Vor dem Clyde greift U 1172 (Oblt.z.S. Kuhlmann) am 15.1. einen Konvoi an, torpediert den Geleitträger Thane (nicht repariert) sowie den norw. Tanker Spinanger (7429 BRT), und versenkt am 23.1. den norw. Frachter Vigsnes (1599 BRT). Das Boot wird allerdimgs am 27.1. nach längerer Jagd von der 5. Escort Group mit den DE Tyler, Keats und Bligh versenkt. (Der Angriff der 22. Escort Group mit den Sloops Peacock, Hart, Starling, Amethyst und der Fregatte Loch Craggie vom 16.1. – früher mit der Versenkung von U482 verknüpft – richtete sich offenbar gegen ein unbekanntes Wrack.)

Im St. Georgs-Kanal und in der Irischen See versenkt U 1055 (Oblt.z.S. R. Meyer) am 9.1. aus dem Konvoi ON.271 den amerik. Dampfer Jonas Lie (7198 BRT), am 11.1. aus einem unbekannten Konvoi die amerik. Roanoke (2606 BRT) und die brit. Normandy Coast (1428 BRT), und am 15.1. den brit. Tanker Maja (8181 BRT). U 285 kehrt ohne Erfolg heim. Ab 20.1. operieren gleichzeitig U 825 (Oblt.z.S. Stoelker) und U 1051 (Oblt.z.S. v. Holleben) in diesem Gebiet, wobei U 1051 am 21.1. die norw. Galatea (1152 BRT) versenkt. Gegen die Boote werden außer der 22. Escort Group noch fünf weitere Geleitgruppen angesetzt. Am 26.1. jagten die 4. und 5. Escort Group U 1051, das nach Torpedierung des Geleitzerstörers Manners (nicht repariert) unweit der Isle of Man durch die Geleitzerstörer Aylmer, Calder und Bentinck versenkt wird. Am 27.1. torpediert U 825 aus dem Konvoi HX.322 den norw. Tanker Solör (8262 BRT, Totalverlust) und die amerik. Ruben Dario (7198 BRT). U 327 (Kptlt. Lemcke) geht wahrscheinlich bereits auf dem Ausmarsch in die Irische See im Gebiet nördl. von Großbritannien verloren.

Vor dem Ärmelkanal und südwestlich von Irland operieren U 905 und U 325 erfolglos. Das anmarschierende U 764 muss noch vor dem Erreichen des Operationsgebietes wegen Schäden umkehren. U 1199 (Kptlt. Nollmann) torpediert am 21.1. vor Wolf Rock aus dem Themse-Bristol-Konvoi TBC.43 die amerik. George Hawley (7176 BRT) und wird anschließend von dem zur Sicherung eingesetzten Zerstörer Icarus und der Korvette Mignonette versenkt. U 1017 (Oblt.z.S. Riecken) führt am 26. und 27.1 erfolglose Angriffe gegen Konvois vor Cherbourg.

.

6. An der Wetterfront im Nordatlantik geht im
Januar 1945 der Trawler Wuppertal verloren

.

4.– 27.1.1945
Nordatlantik
Vor Halifax verfehlt U 1232 (Kpt.z.S. Dobratz) am 2.1. eine kanad. Fregatte der 16th Escort Group und am 3.1. den niederl. Passagierdampfer Nieuwe Amsterdam, am 4.1. versenkt es beim Angriff auf Konvoi SH.194 den norw. Frachter Polarland (1591 BRT) und beschädigt den kanad. Tanker Nipiwan Park (2373 BRT). Am 14.1. versenkt U 1232 beim Angriff auf Konvoi BX.141 die Tanker British Freedom (6985 BRT), Athelviking (8779 BRT) und den Liberty-Frachter Martin Van Buren (7176 BRT), der zwar noch aufgesetzt werden kann, aber zum konstruktiven Totalverlust erklärt werden muß.

Als Wetter-Boote werden im Nordatlantik nacheinander U 1009, U 248, U 1230 und U 1231 aufgestellt. Gegen die mit HF/DF eingepeilten Boote wird eine US-DE-Jagdgruppe mit Otter (Cdr. Bowling), Hubbard, Hayter und Varian angesetzt, am 16.1. fällt U 248 (Oblt.z.S. Loos) der Gruppe zum Opfer.

Westlich Gibraltar greift U 870 (KKpt. Hechler) am 3.1. den Konvoi GUS.63 – dabei wird der amerik. Frachter Henry Miller (7207 BRT) beschädigt – am 7.1. ein Ostgeleit und am 8.1. ein Westgeleit erfolglos an. Am 9.1. versenkt es den franz. U-Jäger L'Enjoue und am 10.1. aus dem Konvoi KMS.76 den brit. Dampfer Blackheath (4637 BRT).

5.1.1945

Ostsee

Der deutsche Minenleger Elsaß (ex fr. Cote d`Azur) sinkt östlich von Samsoe (Kattegat) nach Minentreffer.

5.1.1945
Nordpazifik
Eine US-Task Group (RAdm. McCrea) mit Kreuzern Raleigh, Detroit und Richmond und 9 Zerstörern beschießt Suribachi Wan bei Paramushiro (Kurilen).

5.1.1945
Zentralpazifik
Eine US Task Group (RAdm. Smith) mit den Kreuzern Chester, Pensacola, Salt Lake City und den Zerstörern Dunlap, Fanning, Cummings, Ellet, Roe, David W. Taylor, beschießt Iwojima, Hahajima und Chichijima. Dabei wird einer der 5 Zerstörer, David W. Taylor, durch Minentreffer beschädigt. Zugleich Angriff von B-29 des 21st Bomber Command USAAF. Das japan. Landungsschiff T-154 wird versenkt, T-107 durch Artilleriefeuer eines Zerstörers beschädigt.

5.– 8.1.1945
Nordmeer
Dt. U-Boote U 295, U 318 und U 716 laufen mit je 2 auf Oberdeck festgemachten »Biber«-Klein-U-Booten aus, um mit ihnen zum Angriff gegen das Schlachtschiff Arkhangelsk und alliierte Geleitfahrzeuge in den Kola-Fjord einzudringen. Die Operation muss wegen Schäden an den Klein-U-Booten abgebrochen werden.

5.– 9.1.1945
Mittelmeer / Ligurisches Meer

K-Flottille 611 läuft mit 4 SMA-Sturmbooten, 4 italien. MTM-Sprengbooten und 4 Einmann-Torpedos »Marder« zu einem Angriff auf alliierte Schiffe vor Nizza aus. Das Unternehmen schlägt fehl, von den »Mardern« kehrt keiner zurück. - Am 9.1. werden 5 SMA-Boote auf zwei Zerstörer südl. Impera angesetzt. Der französische Zerstörer Fortune beobachtet einen erfolglosen Angriff von Sturmbooten und meldet 2 Versenkungen (Kobelt, 2016, S.172,173).

.
.

7.  Mosquito-Jäger des RAF Coastal Command

6.1.1945
Kanal
Der brit. Zerstörer Walpole läuft vor Vlissingen auf eine Mine. Er wird zwar nach Sheerness eingebracht, aber zum Totalverlust erklärt.

6.1.1945
Mittelmeer

Der vom Konvoi NV.90 abgekommene amerik. Frachter Isaac Shelby wird durch Minentreffer schwer beschädigt (nicht mehr repariert und zum Totalverlust erklärt).

6.– 10.1.1945
Norwegen
Angriffe des RAF Coastal Command auf den dt. Schiffsverkehr an der norw. Küste. Am 6.1 greifen 12 Beaufighter des »Dallachy Strike Wing« (Squadrons 144 RAF, 404 RCAF, 455 RAAF und 489 RNzAF) bei Helliso den Motorleichter MW 151 (Speer-Flottille) mit Raketen an und treiben ihn schwer beschädigt auf Strand. Dort fällt er der Brandung zum Opfer. Am gleichen Nachmittag versenken Beaufighter des »Dallachy Strike Wing« mit Raketen im Sognefjord den norw. Einzelfahrer Sirius (938 BRT). Am 8.1. versenken Beaufighter des »Dallachy Strike Wing« im Korsfjord den kleinen norw. Frachter Fusa (172 BRT). Am 9.1. greifen 15 Mosquitos des »Banff Strike Wing« den bei Lervik aufgelaufenen dt. Frachter Claus Rickmers (5165 BRT) an, der schwere Schäden davonträgt, ebenso wie das zur Sicherung abgestellte Vorpostenboot V 5340. Am 10.1. attackieren Beaufighter des »Dallachy Strike Wing« bei Haram zwei dt. Minensuchboote. Der brennende Minensucher M 322 wird vor Lepsoey aufgesetzt und kann von den Deutschen später geborgen und repariert werden, während der bewaffnete Trawler M 5610 in Flammen aufgeht und sinkt. Ein Flugzeug geht durch Flakeinsatz der Küstenbatterien verloren. Später attackieren Mosquitos des »Banff Strike Wing« versehentlich das zwischen Bergen und Haugesund patrouillierende niederländische U-Boot Dolfijn von der brit. 9. U-Flottille in Dundee, das mit leichten Schäden nach Lervik entkommen kann.

Weitere Handelsschiffsverluste: Am 6.1. versenkt das norw. MTB 722 den Frachter Dora Fritzen (ex-griech. Adamastos, 5418 BRT) vor Stavanger, am 7.1. versenkt M 712 im Bommelfjord die Viola (ex Este, 991 BRT), und am 9.1. sinkt die Nikolaifleet (5158 BRT, das einzige in Dienst gestellte Schiff des Hansa-9000 to-Typs) im Sognefjord durch Torpedotreffer des norw. MTB 711.

6.– 29.1.1945
Luftkrieg Westeuropa
Minenoffensive des RAF Bomber Command. Ziele sind das Ostsee-Gebiet, v.a. vor Flensburg, Kiel und Swinemünde, das Kattegatt und das Gebiet von Oslo. In sechs Nächten werden bei 159 Einsätzen 668 Minen geworfen, auf denen insgesamt 18 Schiffe mit 42.673 BRT sinken und 8 Schiffe mit 9177 BRT beschädigt werden. Sechs Flugzeuge gehen verloren. Schwerpunkt ist das Gebiet der Pommerschen Bucht (Minensperre »Geranium«). Am 4.1. sinken Sperrbrecher 11 / Belgrano vor der Flensburger Förde und Frachter Lütjehorn (1040 BRT) vor Kolberg. Das dt. Geleitschiff F 5 sinkt am 29.1. auf einer Mine in der Mittleren Ostsee, der U-Boot-Tender Memel (1057 BRT, etwa 600 Flüchtlinge †) sinkt am 30.1. ebenso wie das Lazarettschiff Berlin (15.286 BRT, Verwundete kurz zuvor an Land gegeben und auf dem Rückmarsch nach Pillau, nur 1 Toter) am 31.1. vor Swinemünde. U 3520 sinkt am 31.1. auf einer Mine vor Bülk in der Kieler Bucht., und am 2.2.. der Frachter Planet (5821 BRT, keine Verluste) wiederum vor Swinemünde.

6.1.– 10.5.1945
Indischer Ozean / Atlantik
Rückmarsch der letzten dt. Ostasien-U-Boote. Das am 6.1. von Djakarta ausgelaufene U 510 (Kptlt. Eick) muss trotz Versorgung aus U 861 und nach Versenkung des Dampfers Point Pleasant Park (7136 BRT) am 23.2. vor Südwestafrika wegen Brennstoffmangel am 23.4. St. Nazaire anlaufen. U 532 (FKpt. Junker), am 13.1. ausgelaufen, versenkt im März im Atlantik den Frachter Baron Jedburgh (3656 BRT) und den Tanker Oklahoma (9298 BRT) und läuft am 10.5. zur Kapitulation nach Loch Eriboll, später wird es in Liverpool vom CINCWA, Adm. Horton, besichtigt. U 843 (Kptlt. Herwartz) und U 861 (KKpt. Oesten) treffen im April in Bergen ein. Das als Hilfstanker eingesetzte U 195 muss nach Versorgung von U 532 nach Djakarta zurückkehren. Das zu einer Operation bei den Philippinen ausgelaufene U 183 wird am 23.4. von dem US U-Boot Besugo versenkt.

7.1.1945
Westpazifik
B-24
der 14. Luftflotte (China) der USAAF versenken in der Straße von Formosa den japan. Frachter Shinsei Maru (4746 BRT).

7.– 31.1.1945
Ostsee / Kurland
Anfangs aus der Danziger Bucht, später aus der westlichen Ostsee laufen regelmäßige dt. Geleite zur Versorgung der Heeresgruppe Kurland nach Libau und Windau. Zur Sicherung sind M-Boote der 1., 3., 25, später auch der 12. und 2. M-Flottille im freien Seeraum, vor der lettischen Küste KFKs der 31. M-Flottille zur U-Jagd, der 14. Sich.-Flott. als Minengeleit, sowie der 1. R-Flott. und der 7. AT-Flott. zur Abwehr der in Polangen stationierten sowjet. Torpedokutter eingesetzt. Am 9.1. sinkt der dt. Hilfsminensucher M 3144 / K 333 durch einen Minentreffer in der Irben-Straße. Gegen den deutschen Schiffsverkehr von und nach Kurland operieren auch die meisten sowjetischen U-Boote.

Ansatz sowjet. U-Boote gegen den Transport-Verkehr: Vor Utö (Schweden) operiert erfolglos das Küstenboot M-102 (Kpt. 3.Rg. Leskov). Am 11./12.1. verlassen S-13, Shch-318 und Shch-407 ihren Stützpunkt. Vor Windau (= Ventspils, Kurland) operieren erfolglos D-2 (Kpt. 3.Rg. Lindenberg) und das Küstenboot M-90 (Kptlt. Egerov). Das neu ausgebrochene L-3 (Kpt. 3.Rg. Konovalov) legt am 26.1. im gleichen Operationsgebiet eine Minensperre, auf der am 29.1. der Frachter Henry Lütgens (1141 BRT) verloren geht. Am 31.1. torpediert L-3 vor Windau mehrfach erfolglos Handelsschiffe und verlegt anschließend vor die Küste des Samlandes (Brüsterort). Vor Libau (= Liepaja, Lettland) hat Shch-310 (Kpt. 3.Rg. Bogorad) Anfang Januar mehrfach Fehlschüsse. Shch-307 (Kptlt. Kalinin) torpediert in der Nacht zum 17.1. ein Schiff, wahrscheinlich den durch Minentreffer bereits beschädigten Dampfer Steinburg (1319 BRT). Shch-318 (Kpt 3.Rg. Loshkarev) bleibt im Januar südwestl. von Libau erfolglos, während Shch-407 (Kpt. 3.Rg. Bocharov) Mitte Januar von Memel ebenfalls vor die Küste des Samlandes (Brüsterort) verlegt In der Danziger Bucht wird das sowjet. U-Boot S-4 in der Nacht zum 7.1. von dem Torpedoboot T 3 (Kptlt. von Driest) mit Wasserbomben versenkt. S-13 (Kpt. 3.Rg. Marinesko) verlegt am Ende des Monats vor die Küste Pommerns (Fortsetzung 25.-31.1.).

.
.

8. Japanisches Sprengboot bei den Ryukyu-Inseln

9.– 17.1.1945
Südwestpazifik
Operation »Mike I«: Landung im Lingayen Golf. Die US Task Forces 78 und 79 landen mit Unterstützung durch die Task Group 77.2 (Feuerunterstützung) und Task Group 77.4 (Geleitträger) das I. US-Korps im Lingayen Golf (Zusammensetzung siehe 2.- 8.1.). In den ersten Tagen gelingt die Landung von rund 70.000 Mann gegen geringen Widerstand, da die jap. Verteidigung (14. Armeegruppe, Gen. Yamashita) im Raum Lingayen die 23. Inf.-Div. (LtGen. Nishiyama) und die 58. Brigade ins Gebirge zurückgezogen hat. Erst ab 11.1. kommt es zu größeren Gefechten an Land. Die Küstenbeschießungen haben deshalb keine große Wirkung.

Japan. Gegenangriffe durch Kamikaze-Flieger der 1. Marine-Luftflotte und der 4. Heeres-Luftflotte. Am 9.1. starten 9 Kamikaze mit 7 Begleitjägern, Das Schlachtschiff Mississippi, die Kreuzer Columbia und Australia werden durch Treffer, der Geleitzerstörer Hodges durch Nahtreffer beschädigt. In der Nacht vom 9./10.1. greifen von San Juan aus jap. Sprengboote an, von etwa 70 Booten werden nur LCI(M) 974 und LCI(G) 365 versenkt, die Zerstörer Robinson und Philip, der Transporter War Hawk und die Landungsschiffe LST 610, LST 925 und LST 1028 beschädigt. Dabei 114 Tote und 377 Verletzte. Am 11.1. greifen weitere Sprengboote an und beschädigen LST 610, ein Bomber beschädigt den Zerstörer Wickes, Kamikaze-Flieger den DE Le Ray Wilson und den Transporter Du Page.

Am 11.1. trifft die Amphibious Group 3 (RAdm. Conolly), Führungsschiff Appalachian, mit der 25. Inf. Div. (Maj.Gen, Mullins), dem 158. RCT und der 13. Panzer-Gruppe auf 13 APD, 17 APA, 3 AP, 7 AKA, 8 AK, 10 Liberty-Schiffen und 50 LST ein. Sicherung Zerstörer (Desron 54) Remey, McNair, Norman Scott, Melvin, Mertz, McGowan, McDermut, Monssen, DEs Greenwood, Loeser. Luftsicherung (RAdm. Henderson) mit Geleitträgern Saginaw Bay, Petrof Bay und DEs Richard S. Bull, Richard M. Rowell.

.

9. USS Chemung bei Versorgung in schwerer See
(Nachkriegsaufnahme)

.
Von den gegen die Landung angesetzten jap. U-Booten Ro-43, Ro-46, Ro-50, Ro-55, Ro-109 und Ro-49 führen am 12.1. Ro-49 (Oblt. Sugayoshi) einen erfolglosen Angriff gegen ein Schlachtschiff, Ro-46 (Kptlt. Suzuki) gegen Transporter. Kamikaze-Flieger greifen an- und ablaufende Transporter und Geleitfahrzeuge an, der APD Belknap (nicht mehr repariert), der APA Zeilin und LST 700 sowie die DEs Gilligan und Richard W. Suesens werden beschädigt: 50 Tote und 107 Verletzte. Aus einem Nachschubkonvoi werden durch 6 Kamikazes auf der Höhe von Bataan 4 Liberty-Schiffe und 1 LST beschädigt, auf Kyle V. Johnson 129 Tote und 23 Verletzte unter den eingeschifften 506 Soldaten. Am 13.1. kommt es bei einem weiteren Kamikaze-Angriff gegen die Landungsflotten zu einem Treffer auf dem Geleitträger Salamaua: 15 Tote und 88 Verletzte. Am 16.1. versenken Kamikaze bei ihrem letzten Angriff in diesem Zeitabschnitt LSM 318 und beschädigen LST 700. Wegen des Ausfalls aller einsatzbereiten Flugzeuge und des Abzuges der restlichen Einheiten der 1. Marine-Luftflotte Ende der planmäßigen Angriffe.

Vom 14.-27.1. treffen 4 weitere Nachschubkonvois für die US-Landungskräfte ein. Am 15.1. wird der Geleitträger Hoggatt Bay bei einem Explosionsunglück mit Bomben westl. von Luzon beschädigt. Ab 17.1. sind die Einheiten der 6. US-Armee nicht mehr auf Flottenunterstützung angewiesen, die letzten Verbände werden abgezogen. Die Geleitträger haben vom 6.- 17.1. bei nur 2 Verlusten insgesamt 6152 Einsätze, davon 1416 für den Naheinsatz (»Close Support«) geflogen.

9.– 31.1.1945
Ostsee
Einsätze dt. U-Boote in der Ostsee im Finnenbusen. Anfang des Monat operieren U 290, U 370, U 637 und U 679 in dem von finnischen Minenlegern verseuchten Gewässer. Am 9.1. torpediert U 637 (Kptlt. Riekeberg) vor Paldiski (= Baltischport) einen Verband von 6 kleinen Minenschiffen. U 679 (Oblt.z.S. Aust) geht vermutlich am 9.1. durch Wabos des Bewachers MO-124 verloren. Am 11.1. versenkt U 745 (Kptlt. v.Trotha) den Minensucher T-76/ Korall (ex-lett. President Smetonas, 600 t) vor Revalstein. U 290 (Oblt.z.S. Herglotz) und U 370 (Oblt.z.S. Nielsen) melden am 12.1. Fehlschüsse auf Kriegsschiffe im Finnenbusen. Am gleichen Tag sinkt der finn. Minenleger Louhi (640 t) dort in Folge einer externen Explosion. Am 16.1. verfehlt U 290 vor Paldiski einen Frachter im Geleit mehrerer Räumboote. --- U 242, U 348, U 1001 kehren Ende Januar von Aufklärungsunternehmen in der südl. Bottensee und dem mittl. Finnenbusen zurück. U 242 (Oblt.z.S. Pancke) setzt noch am 23.1. vor der finnischen Küste einen Agenten ab. Die drei Boote werden danach nach Westen entlassen. Das ebenfalls auf dem Rückmarsch befindliche U 745 geht wahrscheinlich am 31.1. durch Minentreffer auf einer Sperre der finnischen Minenleger Louhi und Ruosinsalmi südlich von Hankö verloren.

10.– 25.1.1945
Westliches Mittelmeer
Am 10./11.1. greifen dt. Sprengboote (»Linsen«) greifen vor San Remo vergeblich den franz. Zerstörer Le Fortune an. Am 15.1. beschießen die franz. Kreuzer Montcalm und Georges Leygues wiederum dt. Stellungen bei San Remo (Riviera). Am 16./17.1. scheitert ein letzter Angriffsversuch mit 30 »Linsen« gegen den alliierten Schiffsverkehr vor La Spezia. Am 25.1. beschießt der US Zerstörer McLanahan deutsche Stellungen an der Riviera.

.

10. Britischer Kreuzer Bellona vor Norwegen

.

11.– 12.1.1945
Norwegen
Brit. Kreuzerverband mit Norfolk (RAdm. McGrigor) und Bellona sowie den Zerstörern Onslow, Orwell und Onslaught greift dt. Geleitzug vor Egersund an: Artillerietreffer auf einigen Frachtern, darunter Bahia Camarones (8551 BRT) und Charlotte (4404 BRT), die schwer beschädigt aufgegeben werden müssen. Im Gefecht mit der Geleitzugsicherung wird Minensuchboot M 273 versenkt. Vergeblicher Angriffsversuch von U 427. Ablaufen des Verbands unter dem Schutz von Jägern der Geleitträger Trumpeter und Premier, die einen Angriff von Ju 88-Torpedoflugzeugen der II./KG 26 vereiteln.

11.– 21.1.1945
Nordmeer
Konvoi RA.63 verläßt Kola mit 31 Schiffen. Im Konvoi fahren der Träger Vindex und der Kreuzer Diadem. Geleitsicherung durch die Zerstörer Keppel, Walker, Westcott, die Sloops Cygnet, Lapwing, Lark und die Korvetten Allington Castle, Alnwick Castle und Bamborough Castle. Die Zerstörer-Kampfgruppe besteht aus Myngs, Savage, Scorpion, Scourge, Serapis, Zambesi, Zebra, Algonquin (RCN) und Sioux (RCN). Vor der Küste der Halbinsel Kola Peninsula greift U 956 (Oblt.z.S. Mohs) am 12.1. einen UJ-Trawler an, erzielt aber keinen Treffer. Der Konvoi setzt, ohne von der dt. Aufklärung erfasst zu werden, seine Fahrt fort, passiert bei der Färöer Inseln eine schweres Sturmtief und trifft am 21.1. in Loch Ewe ein.

11.– 21.1.1945
Zentralpazifik
Operation »Kongo«: Versuch japan. U-Kreuzer, mit bemannten »Kaiten«-Torpedos US Flottenbasen anzugreifen. Am 11.1. setzt I-36 (Kptlt. Teramoto) vor Ulithi 4 »Kaiten« aus, einer detoniert wenige Meter vor dem Munitionsschiff Mazama, ein anderer versenkt möglicherweise das Landungsboot LCI 600. Weitere 4 »Kaiten« setzt I-47 (Kptlt. Orita) auf der Reede von Hollandia aus, 2 Detonationen in der Nähe des Transporters Pontus H. Ross (7247 BRT), ein Blindgänger. Angriffsversuche von I-53 gegen die Kossol-Passage vor Palau, von I-56 gegen Manus auf den Admiralitäts-Inseln und von I-58 gegen Apra-Harbor auf Guam bleiben ohne Erfolg, ebenso wie ein am 20.1. gegen Ulithi unternommener Angriff von I-48 (Kptlt. Toyama), das am 21.1. durch die US Geleitzerstörer Conklin, Corbesier und Raby versenkt wird.

12.1.1945
Luftkrieg Norwegen
Angriff von 33 Maschinen der Sqn. 9 und 617 des RAF Bomber Command mit 5,4 t »Tallboy«-Bomben gegen die dt. U-Boot-Bunker (»Bruno« in Laksevag) und Hafeneinrichtungen in Bergen, 4 Flugzeuge gehen verloren. U 775 und U 864 werden beschädigt, der Minensucher M 1 und der Frachter Ilona Siemers versenkt.

12.1.1945
Mittelmeer / Ionisches Meer
Der brit. Minensucher Regulus sinkt im südlichen Korfu Kanal in einer von den dt. Torpedobooten TA 38 (ex-it. Spada) und TA 39 (ex-it. Daga) ausgebrachten Minensperre.

12.1.1945
Indischer Ozean
Die brit. TF.64 (RAdm. Martin) landet mit einigen Transportern und Landungsfahrzeugen, dem austr. Zerstörer Napier, den ind. Sloops Narbada und Jumna sowie HMDL 1248 und ML 854, Truppen der brit. 3. Kommando-Brigade bei Myebon zwischen Akyab und Ramree (Burma). Kreuzer Phoebe dient als Jägerleitschiff (»FDS«).

12.1.1945
Südwestpazifik
TF.38 greift Ziele vor Indochina an: Nördl. Qui Nhon wird der japan. Konvoi HI.86 zerschlagen: der Kreuzer Kashii, die Fregatte Chiburi, die Korvetten Kaibokan 17, Kaibokan 19, drei Tanker und ein Transporter werden versenkt, Kaibokan 23, Kaibokan 51 and 11 Schiffe werden beschädigt, ebenso in einem weiteren Anlauf die Fregatten Daito und Ukuru, die Korvette Kaibokan 27 und die Landungsschiffe T-149 und T-137. — Aus dem Konvoi SASI.40 werden vor Vung Tau 3 Schiffe versenkt. Aus dem Konvoi SATA.05 werden vor Kap Padaran die Korvetten Kaibokan 35, Kaibokan 43, der Minensucher W.101, das Wachboot Nr.103 (ex-USS Finch) und fünf Transporter versenkt. — Vor der Camranh-Bucht werden die U-Jäger Ch41 versenkt, Ch34 beschädigt. Bei Saigon werden das Landungsschiff T-140 und sechs Handelsschiffe versenkt, T-131 und zwei Frachter beschädigt. Auch franz. Schiffe sind betroffen: der Kreuzer Lamotte-Picquet wird versenkt, das Vermessungsschiff Octant, die Frachter Albert Sarraut und Taipoosek beschädigt.

12.– 13.1.1945
Mittelmeer / Ligurisches Meer

MEK 80 (Kptlt. Krumhaar) unternimmt den Versuch, 18 Soldaten hinter die französische Frontlinie bei Ventimiglia zu bringen. Als Geleitschutz werden 2 SMA-Boote der K-Flottille 611 eingesetzt. Das Unternehmen wird abgebrochen, als bei der Anlandung in Mentone eine Mine der Hafensperre detoniert und 2 Männer des Kommandotrupps verwundet werden (Kobelt, 2016, S.174).

13./14.1.1945
Nordsee
Leichter Kreuzer Nürnberg (Kpt.z.S. Gießler) und Minenschiff Linz (FKpt. Abel), die Zerstörer Friedrich Ihn und Theodor Riedel, die Torpedoboote T 19 und T 20 sowie 7 Boote der 8. R-Flottille bringen im Skagerak die defensive Minensperre Nr.39 »Titus I« aus. Ein brit. Luftangriff wird abgewehrt. Der norw. Frachter Vaga (1615 BRT) wird zwischen Bergen und Kopenhagen von Halifax ,C' der RAF-Sq. 58 durch Bomben-Nahtreffer versenkt (Minenschiffe, 8.5.1).

13./14.1.1945
Zentralpazifik
Der US-Geleitzerstörer Fleming versenkt nordöstlich von Truk das jap. Unterseeboot I-362.

14.– 17.1.1945
Ostsee
Sowjetische Torpedobomber versenken am 14.1. nordwestlich von Brüsterort den deutschen Frachter Mimi Horn II (3944 BRT). Am 15.1. gehen die auf Fangfahrt befindlichen Fischdampfer Doggerbank (257 BRT) und Ferdinand (167 BRT) aus bisher nicht geklärter Ursache vor Danzig verloren. Am 17.1. versenken sowjetische Bomber den Transporter Henriette Schulte (1923 BRT) bei Memel.

14.– 17.1.1945
Nordsee
In der Nacht vom 14./15.1.: Minenunternehmung der 5. S-Flottille (Kptlt. Holzapfel) mit S 127, S 92, S 85 und S 48 vor der Themsemündung. 2. S-Flottille (KKpt. Opdenhoff) wirft mit S 176, S 210, S 209 und S 174 vor dem Humber Minen, auf denen der brit. Frachter Delmore (5835 BRT) und der norw. Frachter Carrier (3036 BRT) verloren gehen. Mit dem Wrack der Carrier kollidieren in den folgenden Tagen allerdings noch zwei weitere Frachter und tragen Schäden davon. Vor beiden Einsätzen müssen 6 von 14 Booten wegen Maschinenproblemen umkehren. Von ihnen gerät S 180 (Oltn.z.S Pillet †) bei Texel auf eine dt. Mine und wird zerrissen.

In der Nacht vom 15./16.1. operieren alle 6 dt. S-Flottillen vor der brit. Ostküste und der Schelde-Mündung. Die 2. Flottille mit S 221, S 174, S 209, S 181, und die 5. Flottille mit S 98, S 67, S 92, S 48 laufen aus, um einen Geleitzug anzugreifen, und stoßen bis zur Humber-Mündung vor. Die 5. Flottille führt dort ein Gefecht mit dem Geleitzerstörer Farndale. Die 9. S-Flottille (KKpt. v. Mirbach) mit S 206, S 168, S 130 und S 175 und die 6. S-Flottille (KptLt Matzen) mit S 212, S 222, S 705, S 211 und S 223 stoßen zur Schelde vor, die letztere meldet 3 unbestätigte LUT-Treffer. Die 4. S-Flottille (KKpt Fimmen) mit S 205, S 204 und S 219 findet keine Ziele. Die 8. S-Flottille (KKpt.. Zymalkowski) mit S 194, S 196, S 197, S 199 und S 701 stößt bis auf 4 sm zum Fort Tongue Sand vor und greift einen Konvoi von Landungsfahrzeugen an. LST 415 wird von einem LUT getroffen und so schwer beschädigt, dass es aufgesetzt werden muss und später wahrscheinlich nicht mehr repariert worden ist. Alle Flottillen führen Gefechte mit Sicherungsfahrzeugen.

.

.

11. Angriff auf Claus Rickmers im Hafen von Leirvik

15.1.1945
Norwegen
Eine Gruppe von 16 Mosquitos (W/Cdr J.M. Guedj, 143 Sq. RAF †) des »Banff Strike Wing« greift Schiffe auf der Reede vor Lervik an, sie attackieren 2 große Handelsschiffe (darunter wiederum Claus Rickmers, siehe 9.1.) und versenken durch Raketen-Beschuss das Vorpostenboot V 5304. Dabei wird die Gruppe von 9 Jagdflugzeugen Fw 190 des JG.5 überrascht. Im anschließenden Luftgefecht gehen 6 britische und 3 deutsche Maschinen verloren.

15.1.1945
Mittelmeer / Spanien
Das in Port Mahon (Balearen) liegende und von Spanien seit dem 8.9.1943 internierte italien. Geschwader mit dem Leichten Kreuzer Attilio Regolo, den Zerstörern Carabiniere, Fuciliere, Mitragliere, dem Torpedoboot Orsa und dem MFP Mz 780 läuft nach Malta aus. Aus Barcelona folgen Mz 778 und Mz 800.

15.– 16.1.1945
Zentralpazifik
Der US Zerstoyrer Swanson beschießt die Insel Rota (Marianen).

15.– 16.1.1945
Zentralpazifik

Task Force TF.38 attackiert den Schiffsverkehr vor der Küste von Hainan, Hong Kong, China und Formosa. Am 15.1. werden der Zerstörer Hatakaze, der Geleitzerstörer Tsuga und das Landungsschiff T-14 sowie 2 Frachter versenkt, der Minenleger Maroshima und zwei Handelsschiffe werden beschädigt. An 16.1. werden 8 Schiffe versenkt und der Tanker Kamoi, die Geleitzerstörer Hasu, Shinnan, Nomi, Daito, die Korvette Kaibokan 60 und das Landungsschiff T-108 beschädigt.

15.– 18.1.1945
Mittelmeer / Ligurisches Meer

Die französischen Kreuzer Montcalm, George Leygues und der brit. Zerstörer Lookout beschießen in einem parallelen Einsatz die Häfen von Imperia und San Remo, um die Sturmboote der K-Flottille 611 zu vernichten. Das Ergebnis wird von den beiden gegnerischen Seiten sehr unterschiedlich bewertet (Kobelt, 2016, S.175). -- Im Gegenzug laufen in der Nacht vom 17./18.1. von Sam Remo 2 ital. SMA und 2 dt. MTM-Sprengboote aus, um südl. von Cannes alliierte Schiffe anzugreifen. Sie werden von den französischen U-Jägern CH 105 und Cimeterre entdeckt, 2 Boote werden nach französischer Darstellung versenkt (Kobelt, 2016, S.177).

15.– 24.1.1945
Nordmeer
Vor der Kola-Küste operieren die dt. U-Boote U 286, U 293, U 295, U 636 und U 956 gegen den sowj. Küstenverkehr. Am 16.1. läuft der sowj. Konvoi KB.1 mit 6 alliierten Frachtern und 2 Tankern vom Kolafjord zum Weißen Meer. Sicherung (Kpt. 1.Rg. Rumjantsev) mit Flottillenführer Baku und den Zerstörern Grozny, Razumnyj, Zhestki, Dejatelnyj, Derzki, Doblestny, Zhivuchi, Dostoiny und 3 weiteren als Deckungsgruppe sowie 6 Pe-3 Bombern als Luftsicherung. Am 16.1. kommt es gegen 20:30 Uhr auf der Dejatelnyj (Kptlt. Kravchenko †) zum U-Bootalarm. Der Zerstörer unternimmt sofort einen Waboangriff. Als er zu einem neuen Anlauf wendet, kommt es zu einer schweren Explosion, durch die das Heck des Zerstörers bis zum Kollisionsschott der achteren Maschine abgerissen wird. Alle Versuche, das Schiff über Wasser zu halten, bleiben erfolglos. Die Dejatelnyj sinkt nach 50 Minuten. Für 117 Mann der Besatzung gibt es keine Rettung mehr. Nur 7 Mann werden von der Derzki geborgen.

Am 20.1. läuft der Konvoi KP.1 mit 2 Dampfern, dem Zerstörer Uritski, 2 Minensuchern, 9 BO-U-Jägern, 4 TKA sowie einer norweg. Gruppe mit der Korvette Eglantine und den Trawlern Karmöy, Tromöy und Jelöy sowie den sowj. Zerstörern Razumnyj und Razjarennyj als Deckungsgruppe von Kola nach Liinahamari. U 293 (Oblt.z.S. Steinbrink) torpediert die Razjarennyj, die von dem Minensucher T-117 mühsam eingeschleppt wird.

Am 21. und 24.1. suchen die Zerstörer Derzkij, Zhivuchij, Doblestnyj und Dostojnyj zwischen Jokanga und Kola geortete U-Boote, U 636 verfehlt am 23.1. eine Jagdgruppe und wird von 6 BO- und 2 MO-U-Jägern sowie 2 TKA gejagt. Am 26.1. werden die sowj. U-Boote V-2 und V-3 zur U-Jagd angesetzt. U 295 wird am 24.1. durch Minentreffer beschädigt.

15.1.– 18.2.1945
Südwestpazifik
Das deutsche U-Boot UIT 24 (ex-ital. Cappellini, Oblt.z.S. Pahls) verlegt von Singapore nach Kobe (Japan).

15.1.– 24.2.1945
Ostsee
Sowj. Angriff gegen Ostpreußen. Am 15.1. tritt die sowj. 2. Weißruss. Front aus dem Narev-Brückenkopf bei Pultusk mit Unterstützung durch die 4. Luftarmee zum Angriff an, dessen Spitze mit der 5. Garde-Panzerarmee am 27.1. an Elbing vorbei die Küste des Frischen Haffs bei Tolkemit erreicht und die Verbindung zwischen der 4. Armee in Ostpreußen und der 2. Armee in Westpreußen unterbricht. Am 16.1. greift die 3. Weißruss. Front mit Unterstützung durch die 1. Luftarmee nördlich an Gumbinnen vorbei auf Königsberg an, die 43. Armee der sowj. 1. Balt. Front greift von Tilsit aus an und stößt entlang des Kurischen Haffs nördlich an Königsberg vorbei. Um Kräfte für den Aufbau einer Riegelstellung im Samland zu gewinnen, wird das XXVIII. Korps aus dem Brückenkopf Memel über das Eis auf die Kurische Nehrung überführt (24.-28.1.), Flüchtlinge und Verwundete werden mit Schiffen, u.a. Fährschiff Deutschland (2972 BRT), abtransportiert. Die ab 26.1. nachdrängende sowj. 1. Balt. Front kann die Evakuierung nicht aufhalten. Die sowj. 39. und 43. Armee sind inzwischen zwischen Königsberg und Cranz ins westliche Samland bis vor Fischhausen vorgedrungen und haben die Landverbindung Pillau-Königsberg unterbrochen.

Kampfgruppe 2 (VAdm. Thiele) mit dem Kreuzer Prinz Eugen (Kpt.z.S. Reinicke), den Zerstörern Z 25 (FKpt. Gohrbandt), Paul Jacobi (KKpt. Bülter) und den T-Booten T 1, T 12, 23, T 33 und T 35 beschießt am 29. und 30.1. die Landziele vor den deutschen Angriffsspitzen des XXVIII. Korps, das aus dem Brückenkopf Cranz nach Südwesten vorrückt, um die Landverbindung Pillau-Königsberg wieder herzustellen. Aus dem Königsberger Seekanal beschießen Artillerieträger, u.a. Polaris und Joost, sowj. Panzerspitzen. Um den Gegenangriff der Reste der dt. 3. Panzerarmee aus dem Raum Fischhausen zu unterstützen, die im West-Samland eine durchgehende Frontlinie zu gewinnen trachtet, greifen vom 2.-5.2. mehrfach der Zerstörer Z 25 und die Torpedoboote T 28 und T 33 in die Kämpfe ein, während der Kreuzer Admiral Scheer (Kpt.z.S. Thienemann) mit T 23, T 35 und T 36 auf See in Bereitschaft steht. Zur Unterstützung der dt. 4. Armee bei Frauenburg gegen die Angriffsspitzen der sowj. 48. und 3. Armee kommen am 8.2. der Kreuzer Lützow (Kpt.z.S. Knoke) mit den Torpedobooten T 8 (Kptlt. Strömer), T 28 und T 33 und am 9. und 10.2. die Admiral Scheer (Kpt.z.S. Thienemann) mit Z 34 (KKpt. Hetz), T 23, T 28 und T 36 zum Einsatz.

Nachdem vom 11.-13.2. von Kurland aus die 93. Inf.-Div. auf dem Seeweg zugeführt werden konnte, führt die inzwischen verstärkte Armee-Abteilung »Samland« vom 18.- 24.2. einen Angriff zur Wiederherstellung der Landverbindung zwischen Pillau/Fischhausen und Königsberg. Zur Unterstützung des Angriffs beschießen am 18. und 19.2. der Kreuzer Admiral Scheer mit Z 38 (KKpt. Frhr. v. Lyncker), Z 43, T 28 und T 35 Ansammlungen der sowj. 39. Armee bei Peyse und Groß-Heydekrug an der Südküste Samlands. Am 20.2. gehen die T-Boote in den Seekanal und setzen die Beschießung von dort fort. Am 23.2. greifen Z 43 (Kpt.z.S. Wenninger), Z 38 und T 28 nochmals in die Landkämpfe ein, die eine Verbindung nach Königsberg wiederherstellen.

. Vergrößerung ...
.

12. Britisches Jägerleitschiff (= FDS) Phoebe,
ein Kreuzer der Dido-Klasse

16.– 22.1.1945
Norwegen
Bei Operationen vor Norwegen versenkt das norweg. U-Boot Utsira (Kptlt. Valvatne) am 16.1. vor Trondheim das Vorpostenboot V 6408 / Skagerrak. Das brit. Venturer (Lt. Launders) versenkt am 22.1. vor Stavanger den kleinen Dampfer Stockholm (618 BRT).

16.1.– 4.2.1945
Indischer Ozean
Operation »Matador«: Die Task Force 64 (VAdm. Martin auf Zerstörer Napier) landet mit 4 Truppentransportern, 2 LSI, 2 AP, 1 AK, 55 LC und 20 ML die 4. brit. und die 71. ind. Brigade am 16.1. im Norden der Insel Ramree vor Arakan (Burma). Feuervorbereitung durch einen Verband mit dem Schlachtschiff Queen Elizabeth (RAdm. Walker), dem Kreuzer Phoebe (»FDS«), den Zerstörern Rapid und Raider, den Sloops Flamingo, Kistna (RIN), Redpole und der Fregatte Spey. Luftunterstützung durch Geleitträger Ameer und austral. Zerstörer Norman. Angriff von 18 japan. Flugzeugen wird durch Jäger von Ameer abgewehrt. Am 22.1. landen die ind. Sloops Jumna, Narbada sowie ML 416, ML 843, ML 854, ML 885 und ML 892 das 42. und 44. Marineinfanterie-Kommando und das 1. und 5. Armee-Kommando bei Kangaw (Burma).

Operation »Sankey«: Ein Kampfverband mit den Zerstörern Norman und Raider und den Fregatten Spey und Teviot, der am 24.1. von Akyab ausgelaufen ist, sowie die TF.65 (RAdm. Read) mit den Kreuzern Newcastle, Nigeria, Kenya und den Zerstörern Paladin und Rapid landen am 26.1. auf der Insel Cheduba südlich von Ramree 500 Marineinfanteristen. Der Oberbefehlshaber »Eastern Fleet«, Adm. Power, beobachtet die Operation vom austral. Zerstörer Nepal aus. Luftsicherung durch Geleitträger Ameer mit dem »FDS«-Kreuzer Phoebe. Vor der Landung wird das Landungsgebiet von Norman, Raider, Paladin und Rapid bombardiert. Die indische 36. Brigade folgt am nächsten Tag.

Operation »Crocodile«: Am 30.1. bringen die Zerstörer Norman und Raider sowie 4 Landungsboote 120 Mann auf die Insel Sagu, südlich von Ramree. Die Operation wird bis zum 4.2. von den Zerstörern Nepal und Pathfinder unterstützt.

16.1.– 4.2.1945
Südwestpazifik

Operation »Meridian«:
Am 16.1. verlegt die »British Pacific Fleet« von Trincomalee aus als TF.63 in den Pazifik. Sie besteht aus dem Schlachtschiff King George V. (VAdm. Rawlings), den Trägern Indomitable, Indefatigable, Victorious, Illustrious, den Kreuzern Black Prince, Argonaut, Euryalus und den Zerstörern Grenville, Undine, Ursa, Undaunted, Kempenfelt, Wakeful, Whirlwind, Wager und Whelp. Später stoßen noch der Kreuzer Ceylon und der Zerstörer Wessex hinzu. Am 20.1. Treibstoffversorgung durch TF.69, Tanker Echodale, Wave King, Empire Salvage sowie Zerstörer Urchin, und mit dem von Fremantle dazustoßenden Tanker Arndale. Aufklärung und Seenotrettung werden den U-Booten Sturdy, Tantivy und Tantalus zugewiesen. Die ersten geplanten Luftangriffe am 21./22. und 22./23.1. verhindert eine Schlechtwetterfront vor Sumatra. Am 24.1. starten 43 Avenger-Bomber, 12 Firefly-Jagdbomber mit Raketen und 50 Hellcat, Corsair und Seafire Jäger von der TF.63 Trägergruppe (RAdm. Vian) zum erfolgreichen Angriff auf die Ölraffinerie von Pladjoe, nördlich von Palembang. Die Verteidigung wird überrascht. Nur 20 jap. Jäger starten, 14 davon werden abgeschossen, 38 am Boden zerstört. Brit. Verluste: 7 Maschinen durch Feindeinwirkung und 25 durch Bruchlandungen. Nach Versorgung am 26./27.1. startet TF.63 am 29.1. in der Frühe 48 Avenger, 10 Fireflies, 24 Corsairs und 16 Hellcats zum Angriff auf die Ölraffinerien von Soengi-Gerong bei Palembang. Bei Luftgefechten werden 30 japan. Flugzeuge abgeschossen, 38 werden am Boden zerstört. 16 alliierte Flugzeuge kehren nicht zurück, einige der Besatzungen werden aber gerettet. Ein japan. Angriffsversuch mit 12 Bombern gegen die TF.63 wird von der Jäger-Sicherung abgefangen und alle Bomber werden von Jägern oder Flak abgeschossen. Nach erneuter Treibstoffversorgung am 30.1. marschiert die TF.63 nach Fremantle, wo sie am 4.2. eintrifft.

17.1.1945
Luftkrieg Deutschland
Bei einem Luftangriff der USAAF auf Hamburg werden die Typ XXI-Boote U 2515, U 2523, U 2530, U 2532, U 2537 und die Bergungsschiffe Hiev und Griep zerstört. Die Handelsflotte verliert die großen Frachter Ammon (7134 BRT), Emma Sauber (2548 BRT), Mangan (1061 BRT), Christian Russ (975 BRT), Aar (900 BRT), Johanna (860 BRT) und Martha Peters (687 BRT). Bei einem brit. Luftangriff vor Terschelling sinkt das deutsche Vorpostenboot V 1417 ex Stoomloodsvartuig 11.

.
.

13. Das berüchtigte Gefangenenschiff Donau wird von norwegischen Widerstandskämpfern gesprengt.

17.1.1945
Norwegen
In Oslo bringt eine norweg. Sabotageeinheit (Capt. Max Manus, SOE) am Rumpf der Norwegentransporter Donau (9035 BRT) und Rolandseck (1845 BRT) Haftsprengladungen (sog. »limpets«) mit neuartigem Verzögerungszünder an. Die Sprengladungen der Donau detonieren am 17.1. bei Dröbak an der Mündung des Oslofjords. Der Transporter muß dort schwerbeschädigt auf Strand gesetzt werden, und wird erst nach dem Krieg wieder in Fahrt gebracht. Soldaten kommen nicht zu Schaden. Die Rolandseck wird bei der Detonation im Hafen von Oslo nur leicht beschädigt.

18.1.1945
Zentralpazifik
Japan. Kommandounternehmen landet auf Peleliu (Palau), aber der Überfall auf einen US amerikan. Flugplatz scheitert.

18.– 29.1.1945
Nordpazifik
Am 18.1. befiehlt Flottenadmiral King dem Kommandeur der Nordpazifik-Streitkräfte, VAdm. Fletcher, einen Stützpunkt für die zwischen April und Dezember 1945 geplante Verlegung von etwa 250 Schiffen der US Navy zur sowjet. Pazifikflotte vorzubreiten. Am 29.1. benennt VAdm. Fletcher zu diesem Zweck die Küste an der Cold Bay anstelle von Dutch Harbor, wo die benötigten Unterkünfte nur unzureichend bereitzustellen wären .

21.– 30.1.1945
Kanal
Am 21.-24.1. führen 26 »Seehunde« ein Unternehmen gegen Ramsgate, North Foreland und Lowestoft. Sieben kehren vorzeitig zurück, einziger erfolgloser Angriff am 22.1. in der Themse-Mündung. Das letzte der Klein-U-Boote wird am 24.1. selbstversenkt. Am 29./30.1. stoßen 15 »Biber« aus Hoek van Holland gegen die Schelde vor. Sie erzielen keine Erfolge, einige Boote kehren mit Eisschäden zurück. Von 10 »Seehunden«, die von Ijmuiden in Richtung Margate ausgelaufen sind, erreichen 2 ihr Zielgebiet und führen einen erfolglosen Angriff durch.

22.1.1945
Norwegen
Die dt. Zerstörer Z 31, Z 34 und Z 38 werfen Minensperren im Laafjord, Mageröyfjord und im Breisund.

22./23.1.1945
Nordsee
In der Nacht vom 22./23.1. stellen sich die S-Flottillen 4, 6, 8 und 9 mit insgesamt 16 Booten gegen drei zu erwartende Konvois in der Scheldemündung auf. Doch die deutschen Vorbereitungen sind den Engländern durch Funkaufklärung bekannt geworden; das »Nore Command« setzt von vorn herein starke Küstenschutzverbände ein: Die 9. S-Flottille (KKpt. von Mirbach) mit S 206, S 168, S 130 und S 175 greift einen Konvoi nördlich von Dünkirchen an. S 168 und S 175 versenken den brit. Nachzügler Halo (2365 BRT), anschließend wird die Flottille durch die Fregatten Seymour, Stayner und 4 MTB bekämpft. S 168 wird durch einen 7,6 cm-Treffer beschädigt. 4 Boote der 6. S-Flottille (Kptlt. Matzen) und 3 Boote der 4. S-Flottille (KKpt. Fimmen) weichen dem Gefecht der 9. S-Flottille aus und bleiben ohne Feindberührung. Die 8. S-Flottille (KKpt. Zymalkowski) mit S 194, S 196, S 197, S 199 und S 701 erreicht die Themse nordöstlich von North Foreland und führt Gefechte mit den brit. Geleitfahrzeugen, der Seymour, der Korvette Guillemot und 3 MTB-Gruppen. Auf britischer Seite wird MTB 495 schwer beschädigt. S 199 wird durch Kollision mit S 701 schwer beschädigt und muss bei Fort Tongue Sand selbstversenkt werden. Kurz vor dem Einlaufen der Flottille wird S 701 als Nachzügler noch von eigenen Vorpostenbooten beschossen. Es bleibt bis zum Kriegsende nicht einsatzfähig.

22.– 23.1.1945
Indischer Ozean / Indonesien
Bei der Insel Sembilan (Sumatra)  sinken 1 jap. Tanker und 1 Frachter auf Luftminen, die B-24 Bomber der RAF erst am Tag zuvor gelegt haben.

23.1.1945
allgemeine Lage / USA
Präsident Roosevelt schifft sich für die Reise zu den »Argonaut«- Konferenzen von Malta und Jalta auf dem Kreuzer Quincy ein.

23.– 30.1.1945
Nordsee
Minenunternehmungen dt. S-Boote: In der Nacht vom 23./24.1. wirft die 5. S-Flottille mit S 98, S 127, S 48 und S 85 Minen vor East Dudgeon. S 92 und S 67 müssen nach Flugzeugangriffen umkehren. In der Nacht vom 24./25.1. werfen die 2. S-Flottille mit S 221, S 181, S 177, die 4. S-Flottille mit S 206, S 175, S 703 und die 6. S-Flottille mit S 211, S 222, S 704, S 223 Minen an den Küstenrouten vor Orfordness. Gefecht mit brit. MTB und einem Zerstörer. In der Nacht vom 29./30.1. wirft die 2. S-Flottille mit S 221, S 174, S 209, S 181 und S 177 Minen vor der Humber-Mündung, auf denen am 23.2. der franz. Geleitzerstörer La Combattante (1087 ts) verloren geht. Die 5. S-Flottille (5 Boote) muß nach Angriffen des RAF Küstenkommandos die Minenunternehmung abbrechen und wird auf dem Rückmarsch von der Fregatte Cubitt und den Zerstörer Wolfhound gejagd. Alle 11 Boote erleiden Seeschäden durch schweres Wetter, die 2. S-Flottille verliert im hohen Seegang acht, die 5. S-Flottille fast alle Minen.

24.1.1945
Norwegen
Deutsche Küstenartillerie bei Lister versenkt irrtümlich den norwegischen Frachter Tungenes (560 BRT).

24.1.– 1.2.1945
Südwestpazifik
Landungen auf West-Luzon: Am 27.1. werden zur Verstärkung der 6. US-Armee auf Luzon die 32. Inf.-Div. und die 1. Kav.-Div. im Lingayen-Golf gelandet. Auf dem Anmarsch versuchen am 24./25.1. jap. Klein-U-Boote Ha-76, Ha-81, Ha-84 ohne Erfolg, die Konvois in der Mindoro-See anzugreifen.

Operation »Mike VII«: Die Amphibious Group 9 (RAdm. Struble) landet am 29.1. die 38. Inf.-Div. (Maj.Gen. Hall) und das 134. RCT des XI.. Korps (Maj.Gen. Siebert) bei Zambales nördlich der Subic-Bucht. Von 22 Transportern und 35 LST werden an einem Tag rund 30.000 Mann gelandet, Luftunterstützung durch 5. USAAF (Lt.Gen. Kenney). Sicherung 14 Zerstörer (Desron 49) und Geleitzerstörer, 11 Minensucher, 19 YMS. Feuerunterstützung durch Task Group 74.2 (RAdm. Riggs) mit Kreuzer Denver und 2 Zerstörern. Am 29.1. werden das Reparaturschiff Amycus und LSM 135 irrtümlich durch Dauntless-Sturzbomber angegriffen und beschädigt. Am 30.1. landen 4 APD und das LSV Monitor 1 Btl. der 38. Inf.-Div. auf der Insel Grumble in der Subic-Bucht. Fernsicherung bei beiden Operationen durch Task Group 74.3 (RAdm. Berkey) mit den Kreuzern Boise, Phoenix, Shropshire (RAN) und 4 Zerstörern. Japan. Gegenwehr: U-Boot Ro-46 (Kptlt. Tokunaga) torpediert APA Cavalier (7800 BRT).  

Operation »Mike VI«: Die Amphibious Group 8 (RAdm. Fechteler) landet am 31.1. die 11. Luftlande-Div. (Maj.Gen. Swing) auf 4 APD, 35 LCI, 8 LSM, gesichert von 6 Zerstörern (Desron 5) und 3 Geleitzerstörern bei Nasugbu, südwestlich der Manila-Bucht. Feuerunterstützung durch Task Group 74.2 (RAdm. Riggs) mit Kreuzer Denver und den Zerstörern Claxton und Dyson. Am 31.1. wird das jap. U-Boot Ro-115 in der Nähe der Ferndeckungsgruppe Task Group 74.3 gesichtet und durch die US-Zerstörer O'Bannon, Jenkins, Bell und DE Ulvert M. Moore versenkt. Bei einem Sprengboot-Angriff wird der US U-Jäger PC 1129 versenkt. Zerstörer Claxton und DE Lough wehren weitere Angriffe ab. Lough und Zerstörer Conyngham versenken am 1.2. irrtümlich die beiden US Schnellboote PT 77 und PT 79.

24.1.– 13.2.1945
Zentralpazifik
Vorbereitende Bombardements auf Iwojima. Am 24.1., 29.1. und 12.2. greifen B 29 der 20. USAAF, vom 31.1.-13.2. täglich B 24 der 7. USAAF Iwojima an und werfen rund 6800 ts Bomben. Am 24.1. beschießt US Kampfgruppe TF.94.9 (RAdm. Badger) mit dem Schlachtschiff Indiana, dem 5. Kreuzer-Geschwader (RAdm. Smith) mit Chester, Pensacola, Salt Lake City und 8 Zerstörern Iwojima mit 203 x 40,6cm und 1354 x 20,3cm. Nordöstl. von Iwojima versenken die Zerstörer Dunlap und Fanning aus einem kleinen Konvoi drei Schiffe.

25.1.1945
Norwegen
Erfolgreicher Angriff des »Banff Strike Wing« im Edfjord bei Mallöy auf die beiden deutschen Konvois BE-156-AL mit den Frachtern Ilse Fritzen (dt.), Bjergfin (no.) und den Geleitbooten V 5111, V 5115 und V 5310) sowie AL-134-BE mit den Frachtern Rudau (dt.), Lövaas (no.), Tore Hund (no.) und den Geleitbooten V 5105 und V 5305. Dabei werden Ilse Fritzen (ex-franz. St. Octave, 5088 BRT) und Bjergfin (696 BRT) versenkt (Qu). Im Gefecht gehen keine Maschinen verloren.

25./26.1.1945
Südwestpazifik
Amerik. Flugzeuge werfen Minen vor Singapore, Saigon, in der Camranh Bucht und vor chines. Häfen. Auf diesen Minen werden u. a. am 5.2. das Schlachtschiff Ise und am 11.2. die Fregatte Nomi beschädigt, bereits am 27.1. sinken 2 Frachter vor Hankow durch Minentreffer

.

14. Sowjetischer Ansturm auf Ostpreußen und das Frische Haff

.

25.– 31.1.1945
Ostsee
Operation »Hannibal«: Mit der Bedrohung Ostpreußens und Danzigs durch den sowjetischen Vormarsch beginnt die größte Evakuierungsaktion der Geschichte. Gesamtleitung der Operationen: Marineoberkommando Ost (GenAdm. Kummetz) mit der 9. Sicherungsdivision (FKpt. v. Blanc) im Raum Danziger Bucht / Kurland, mit der 10. Sicherungsdivision (KAdm. Bütow, ab Februar FKpt. Heydel) im Raum Halbinsel Hela / Pommernbucht. Steuerung der zivilen Schiffahrt durch Seetransportchef (KAdm. Engelhardt).

Als Transportschiffe werden vor allem die großen Passagierdampfer verwendet, die bis dahin als Wohnschiffe in Pillau, Gotenhafen und Danzig verwendet worden sind, so u.a. Cap Arkona (27.561 BRT), Robert Ley (27.288 BRT), Wilhelm Gustloff (25.484 BRT), Hamburg (22.117 BRT), Hansa (21.131 BRT), Deutschland (21.046 BRT), Potsdam (17.528 BRT), Pretoria (16.662 BRT), Berlin (15.286 BRT), General Steuben (14.660 BRT), Monte Rosa (13.882 BRT), Antonio Delfino (13.589 BRT), Winrich von Kniprode (10.123 BRT) und Ubena (9554 BRT), ferner u. a. das Walfangfabrikschiff Walter Rau (13.751 BRT) und die Frachter Moltkefels (7862 BRT), Wangoni (7848 BRT), Neidenfels (7838 BRT), Lappland (7650 BRT), Vega (7287 BRT), Volta (7258 BRT), Göttingen (6267 BRT), Sachsenwald (6261 BRT), Kanonier (6257 BRT), Duala (6133 BRT), Vale (5950 BRT), Wiegand (5869 BRT), Urundi (5791 BRT), Tübingen (5493 BRT), Albert Jensen (5446 BRT), Brake (5347 BRT), Tanga (5346 BRT), Mathias Stinnes (5337 BRT), Goya (5230 BRT), Mendoza (5193 BRT), Cometa (5125 BRT), Eberhart Essberger (5061 BRT) und viele weitere unter 5000 BRT. Auch Hilfskriegsschiffe und Geleitfahrzeuge wurden meist zum Transport von Flüchtlingen ausgenutzt. So können in dieser Zeit erhebliche Transportleistungen verzeichnet werden, die großen Passagierdampfer nehmen je Fahrt zwischen 5000 und 10.000 Menschen an Bord, die Frachter je nach Größe bis 5000. Insgesamt werden 2,5 Millionen Flüchtlinge über die Ostsee in westl. Richtung transportiert (vgl. Kritik von H. Schwendemann), dabei kommen durch Versenkungen und Unglücksfälle etwa 30.000 Menschen ums Leben. In der selben Zeit gelingt nur etwa 500.000 Menschen die Flucht über Land. Am 25.1. laufen als erste Schiffe von Pillau die Robert Ley, Pretoria, Ubena u.a.m. mit zusammen 7100 Flüchtlingen aus, Ende Januar folgen weitere Schiffe, bis zum 28.1. sind bereits 62.000 Flüchtlinge verschifft. Aber auch Kriegsschiffe gehen mit Flüchtlingen in See. Im Januar ist es der Kreuzer Emden, der zugleich den Sarkophag des Reichspräsidenten Hindenburg nach Stettin verbringt.

Zur Sicherung der Geleite werden im Raum Danziger Bucht bis Kurland von der 9. Sicherungs-Division eingesetzt die 1., 3. und 25. M-Flottille (KKpt. Pinkepank, KKpt. Dr. Kieffer bzw. Kptlt. Vogeler, ab Februar Kptlt. v. Haxthausen) mit je etwa 6 einsatzbereiten M-Booten, die 1. und 17. R-Flottille (Kptlt. Hoff, KKpt. Zaage und ab März Kptlt. Voss) mit je 7-10 R-Booten, die 3. und 17. Vp.-Flottille (KKpt. Böttger, KKpt. Dittmer) mit 6-8 umgebauten Fischdampfern, die 3. und 14. Sicherungs-Flottille (KKpt. Leonhardt, ab März FKpt. Palmgren bzw. KKpt. Petersen) mit zahlreichen kleineren Fischereifahrzeugen und KFK, die 31. M-Flottille (Kptlt. Prater) mit 4 KFK-Gruppen, die 3. U-Jagd-Flottille (Kptlt. Dr. Teichmann) mit zahlreichen kleinen Fischereifahrzeugen, die 13. und 24. L-Flottille (KKpt. Wassmuth, FKpt. Brauneis) mit MFP sowie die 3. und 7. Artillerie-Träger-Flottille (KKpt. Dr. Schröder bzw. KKpt. Dr. Sonnemann) mit SATs, LATs und AFs. Im Raum Halbinsel Hela bis zur Pommernbucht von der 10. Sicherungs-Division die neu aufstellenden 12. und 2. M-Flottillen (Kptlt. Ostertag, Kptlt. Rosenow) mit modernen M-Booten Typ 43, die 15. R-Flottille (Kptlt. Mergelmeyer) mit neuen R-Booten, die 2. Sicherungs-Flottille (Kptlt. Dr. Reimann) mit zahlreichen kleinen Fischereifahrzeugen und KFKs, die 36. M-Flottille (KKpt. Reinhold) mit umgebauten Loggern, die KFK-Schulflottille und die neu aufgestellte 6. U-Jagd-Flottille (ab März Kptlt. Bittkow) sowie als Transportmittel die 11. L-Flottille (KKpt. Wiegand) mit MFP. In der westlichen Ostsee wird von Kiel aus die 1. Sicherungs-Flottille zur Minensicherung eingesetzt (Kpt.z.S. G. Schulz).

Haupthindernis für die Transporte ist die brit. Luftminenoffensive der RAF in der westlichen Ostsee und bis vor die pommersche Küste, die zu häufigen Sperrungen der Zwangswege innerhalb der 20-m-Linie und zu erheblichen Verzögerungen während der Minensucharbeiten der 1. und 2. Sicherungs-Flottille führt. (Einsätze der RAF-Minengeschwader siehe 6.- 29.1.) Im übrigen ist die Luftgefährdung in der ersten Zeit nur gering, da die sowj. Fliegerkräfte noch weitgehend im Landeinsatz gebunden sind.

Völlig unzureichend ist die Sicherung gegen die in der Ostsee operierenden sowj. U-Boote, da zunächst keine kampfkräftigen U-Jäger vorhanden sind, bis in der zweiten Hälfte des Februar die 11. und 12. U-Jagd-Flottille verlegt werden. Lag der Schwerpunkt des sowj. U-Boot-Einsatzes bisher auf dem Weg nach Kurland (Einsätze der sowj. U-Boote siehe 7.- 31.1.), so operieren einzelne große Boote nun schon im Raum vor der Danziger Bucht und bei der Stolpe-Bank, und zwar im Gebiet des Tiefwasserweges, sie meiden dagegen die seichteren Küstengewässer, in denen die RAF regelmäßig ihre Minensperren erneuert und zahlreiche Verluste verursachen. Im Sperrgebiet »Geranium« vor Swinemünde sinkt am 29.1. das Geleitschiff F5, am 31.1. der Tender Memel (1157 BRT, etwa 600 Flüchtlinge ertrinken) sowie das Lazarettschiff Berlin (15.286 BRT, das seine Verwundeten tags zuvor an Land gegeben hat und sich nun auf dem Rückmarsch nach Pillau befindet, 1 Toter), und am 2.2. der Frachter Planet (5821 BRT, keine Personalverluste).

.
.

15. Die Wilhelm Gustloff verholt zu ihrer letzten Fahrt als Flüchtlingstransporter von Oxhöft nach Gotenhafen

Am 28.1. versenkt K-51 (Kpt. 2. Rg. Drozdov) bei Bornholm den dänischen Dampfer Viborg (2028 BRT). S-13 (Kpt. 3.Rg. Marinesko) erzielt vor der Stolpe Bank seinen größten Erfolg: Am 30.1. sollen die beiden großen Passagierdampfer Wilhelm Gustloff (25.484 BRT) und Hansa (21.133 BRT), die als Wohnschiffe der 2. U-Bootslehrdivision genutzt werden, mit allem Personal und mit Flüchtlingen Gotenhafen/Gdingen mit dem Ziel westliche Ostsee verlassen. Es gibt keine ausreichende Geleitsicherung, die Hansa bleibt wegen eines Maschinenschadens liegen, und so fährt die Wilhelm Gustloff allein mit dem kleinen Torpedoboot Löwe (ex-norw. Gyller) als Geleitschutz aus, wegen der Minengefahr ebenfalls auf dem Tiefwasserweg. Nach neuesten Schätzungen sind mehr als 10.500 Menschen an Bord: 918 Mitglieder der 2. ULD, 373 Marinehelferinnen, 173 Besatzungsmitglieder, 162 verwundete Soldaten and mehr als 8800 Flüchtlinge (Männer, Frauen and Kinder).

In der Nacht trifft S-13 die Wilhelm Gustloff mit 3 Torpedos, so dass das Schiff schnell sinkt. Der Schwere Kreuzer Admiral Hipper (Kpt.z.S. Hengist), mit einer Besatzung von fast 1500 Mann und weiteren 1500 Flüchtlingen an Bord), begleitet von dem Torpedoboot T 36 (Kptlt. Hering, ebenfalls mit Flüchtlingen an Bord), passiert die Unglücksstelle, muss aber wegen der U-Bootgefahr mit hoher Geschwindigkeit ablaufen. Die Löwe (Kptlt. Prüfe) rettet 472 Menschen und bringt sie nach Kolberg. T 36 meldet, dass es 2 Torpedos nur mit knapper Not ausgewichen sei, drängt zuerst das U-Boot mit Wasserbomben ab und rettet dann 564 Menschen, die es nach Saßnitz bringt. Der Dampfer Gotenland (mit etwa 4000 Flüchtlingen von Libau an Bord) rettet 2 Menschen, der zu seiner Sicherung mitlaufende Minensucher M 387 rettet 98, Minensucher M 341 (Oblt.z.S. Rickmers, mit 144 Flüchtlingen an Bord) rettet 37, der Dampfer Göttingen (Kapt. Segelken, mit 2464 Verwundeten and 1190 Flüchtlingen an Bord) rettet 28 und das sichernde M 375 rettet 43 Menschen, das kleine Torpedofangboot TF19 rettet 7 Menschen und das Vorpostenboot V 1703 noch 1 Kind. Von 1252 aus dem Wasser geretteten Menschen sterben 13 an Bord der Schiffe. Die größte Schiffskatastrophe aller Zeiten fordert mehr als 9300 Opfer. Am nächsten Tag verlassen die großen Passagierdampfer Hansa (21.133 BRT), Hamburg (21.691 BRT), Cap Arkona (27.571 BRT, mit 8000 Flüchtlingen an Bord) und weitere Schiffe die Danziger Bucht und erreichen die westliche Ostsee.

28.1.1945
Norwegen
Bei dem Versuch der 4. Z-Flottille (Kpt.z.S. v. Wangenheim), mit Z 31, Z 34 und Z 38 aus norweg. Gewässern in die Ostsee zu verlegen, wird die Flottille vor Bergen durch die brit. Kreuzer Diadem (VAdm. Dalrymple-Hamilton) und Mauritius abgefangen. Im Gefecht wird Z 31 beschädigt, Rückkehr nach Bergen, von wo Z 34 und Z 38 am nächsten Abend erneut in See gehen und trotz brit. Angriffe nach Anlaufen von Stavanger am 1.2. Kiel erreichen. Das dt. Räumboot R 57 sinkt nach Kollision mit U 1163 im Trondheim Fjord. 

29.1.1945
Südwestpazifik
Der US-Transporter Serpens sinkt bei Guadalcanal durch Explosion der Munitionsladung.

29.– 31.1.1945
Philippinen
Die amerik. TG.78.3 (RAdm. Struble) landet am 29.1. gegen geringen Widerstand Einheiten der 24. Inf.-Div. bei San Antonio nordwestl. der Subic Bucht. Am 30.1. landen Einheiten der 38. Inf.-Div. auf Grande Island (Subic Bucht). Der Kreuzer Denver und die Zerstörer Fletcher und Radford unterstützen die Landung mit Artillerie, Luftdeckung durch TG.77.4 (RAdm. Sample) mit 6 Geleitträgern. Das japan. U-Boot Ro-46 (Kptlt. Kimura) torpediert den Transporter Cavalier in der Subic Bucht. Am 31.1. landet die TG.78.2 (RAdm. Fechteler) zwei Regiment-Kampfgruppen (»RCT«) der 11. Luftlande-Div. bei Nasugbu am Eingang der Manila Bucht. Ein drittes RCT wird bereits in der Bucht abgesetzt. Dabei sorgt TG.77.4 für Luftdeckung.

30.1.1945
Norwegen
Vorstoß der brit. Geleitträger Campania und Nairana mit dem Schweren Kreuzer Berwick und Zerstörern gegen den Raum Stadlandet.

31.1.1945
Norwegen
Der dt. Minensucher M 382 wird vor dem Ravnefjord, nördlich von Molde, vom norweg. MTB 715 torpediert und versenkt.

31.1.1945
Südchinesisches Meer
Der jap. Geleitzerstörer Ume wird westl. Formosa von Flugzeugen der in China stationierten 14. Luftflotte USAAF versenkt, der Zerstörer Shiokaze und der Geleitzerstörer Kaede werden beschädigt.

****

Chronik des Seekrieges

Fortsetzung im Text